The Hatful8 - Kinoreview

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Danke: 8
29. Februar 2016
#80

Ich muss zugeben, dass ich den neuen Tarantino Film erst sehr spät auf dem Schirm hatte und ich war nicht ganz so euphorisch, wie bspw. bei den Basterds oder Django. EIn Grund war unter anderem Samuel Jackson, den ich irgendwie nicht mehr so sehr auf der Leinwand ertragen kann (RoboCop, Avengers, und gefühlt 200 kleinere Rollen), ähnlich wie bei Bruce Willis. Und auch als ich hörte, dass Kurt Russel mit von der Partie ist, hielt sich meine Freude in Grenzen. Aber ich weiß natürlich, dass Tarantino aus den Schauspielern das Maximum rausholt. Und ich mag Quentin seine Art Filme zu drehen. Von daher wollte ich dann doch ins Kino und den Film auf der großßen Leinwand sehen. 



Inhalt:
Der Trailer verrät mehr oder weniger den kompletten Inhalt. Domergue wurde vom Henker gefangen und will sie gegen ein Kopfgeld in der Stadt abgeben, ausdrücklich lebendig, da er das Hängen mehr oder weniger genießt. Allerdings zieht ein Schneesturm auf. Unterwegs nimmt er noch den schwarzen Kopfgeldjäger Warren auf. Sie fahren zu Minnies Kurzwarenladen und treffen dort auf die weiteren Personen der Hateful Eight. Und dann beginnt ein Kammerspiel, welches nur wenige Personen überleben. Einen kleinen Rückblick auf Minnies Laden gibt es auch. 

filmische Umsetzung:
Tja, an diesem Film werden sich wohl die Geister scheiden, den letzlich läuft es ein wenig darauf hinaus, entweder man mag Tarantino oder man mag ihn nicht. Denn er treibt es in diesem Film auf die Spitze....nein, auf die spitzeste Spitze. Wer die ersten 20 Minuten in Inglourious Basterds schon zu anstregend fand, sollte in diesen Film nicht gehen. Denn es dauert mehr als eine Stunde, bis es "interessant" wird. So lange fahren wir in einer Kutsche mit und dürfen dem ein oder anderen Dialog folgen, Spannung wird aufgebaut, Musik ist zu hören, eine Person mehr kommt hinzu. Laaaangweiliiiig .... NEIN!!! Den es sind so tolle Dialoge, rethorisch genial gemacht, so spannungsaufbauend das es mir zu keiner Sekunde langweilig wurde. 
Der Gore Anteil im Film ist schon fast beängstigend hoch. Ich frage mich, welche Schnarschnase bei der FSK dem film ein "Ab 16" gegeben hat. Es gibt so viel Blut, man sieht das wegschiessen eines Kopfes, jemand wird gehangen. Einfach nur heftig und meiner Meinung nach eine absoluter Grund, dem Film ein FSK 18 zu geben. 
Um die Musik im Film und die doch wieder zustande gekomme Arbeit zwischen dem Meister und Ennio Morricone wurde sehr viel Wind gemacht, aber so richtig umgehauen hat mich das Ganze nicht. Sicherlich sehr gut gemacht, aber umgehauen hat es mich nicht. Für einen Western genau die richtige Musik. Am Ende war es dann doch der Oscar. Wer den Soundtrack hören will, kann hier mal klicken
Wie bei Tarantino Filmen üblich ist der Film in (sechs) Kapitel unterteilt. Und es gibt, wenn auch nur indirekt, mal wieder ne Würgeszene. 

schauspielerische Leistung:
Hier kann ich niemanden hervor heben oder abwerten. Gefühlt holt Tarantino alles aus den Schauspielern raus. Und endlich mal hat mir Samuel Jackson wieder in einem Film gefallen. Und der Gute ist gefühlt die ganze Zeit auf der Leinwand zu sehen. Hervorstechend war auch noch Kurt Russel, der wie ein alter Griesgram rüberkommt, seiner Gefangegen auch mal eine mit dem Ellenbogen ins Gesicht gibt und irgendwie verdammt cool ist. 
Und irgendwie waren nach dem FIlm alle der Meinung, dass die Rolle von Tim Roth perfekt auf Christoph Waltz zugeschnitten war. 

Fazit:
Ich habe mich mit dem Review irgendwie sehr schwer getan. Habe fast zwei Wochen daran geschrieben, immer mal wieder. Einerseits finde ich den Film sehr gut, die Dialoge, die Dramaturgie. Aber so richtig zu 100% ist der Funke nicht übergesprungen. Irgendwie war mir der Film ein wenig zu brutal und die Auflösung am Ende war mir auch zu dünn. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass das zu Tarantino gehört. 

bis zum nächsten Blog
man liest sich
Cine-Man

P.S. (ohne geht es einfach nicht) Kurt Russel zerschmettert in dem Film eine Gitarre. Leider war das eine 145 Jahre alte Orginal Gitarre, die man sich für den Film ausgeliehen hatte, nicht das replik. Echt scheiße gelaufen, oder? (Quelle)
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Kommentare

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@BluMarcy:
danke für den Hinweis. Habe mich da missverständlich ausgedrückt. Der Film ist einfach in Kapitel unterteilt.

@CT:
Danke für den Kommentar, vor allem hinsichtlich des Konzerterlebnisses.
Und sehr interessant, dass es auch Dir schwer fiel, dass Review zu schreiben. Ich habe mir da irgendwie einen abgebrochen und komme nach wie vor zu keiner einhelligen Meinung.
Cine-Man
29.02.2016 um 20:30
#4
Mir ist es ähnlich gegangen. Hier ein Blog Review zu schreiben war auch für mich nicht leicht. Die Titel Musik von Ennio Moriccone dürfte ich vor kurzem selbst live erleben. Der Titel kam direkt nach der Pause und brachte zunächst einen Bruch in das gesamte Konzert, da er ganz anders war. Für sich alleine fand ich ihn super, wenn man den Film vor Augen hatte, den ich ja auch vorher gesehen hatte. Es gab jedoch auch eine ganze Menge an überraschten Gesichter und die Ovationen waren danach auch eher verhalten, da viele ältere Herrschaften den Film nicht kannten und die Klänge nicht typisch nach Morricone klangen, das aber nur am Rande. Ich fand den Film im Tarantino Kosmos sehr gut, da ich auch auf Western, die sich entwickeln stehe und diese Entwicklung hat Tarantino top umgesetzt. Jedoch wie auch Du, könnte ich auf etwas Blut Und Härte verzichten. Ich glaube, da hätten einige verdutzt geschaut und danach zugestimmt, das Andeutung oft wesentlich intensiver ist.
Charlys Tante
29.02.2016 um 20:25
#3
Wenn ich mich richtig entsinne sind nicht alle Filme Tarantinos in 6 Kapitel unterteilt...
BluMarcy
29.02.2016 um 13:41
#2
Echt cooles Review! Der steht noch auf meiner Liste, gerade wegen meines Schneefaibles ein (h)eisgeliebtes Setting! :D

Das mit der Gitarre ist ja dann wohl mal ein übler Fauxpas; jetzt haben die Reste davon wohl ein Stück Geschichte mehr.
MoeMents
29.02.2016 um 13:02
#1

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