Vor gar nicht allzu langer Zeit, in einer nicht weit entfernten
Galaxie beschloss ein Mann, sein Lebenswerk abzuschließen und den
Kreis der Geschichte zu schließen. Sein Name ist George Lucas, 67
Jahre alt, graues Haar, Harry-Potter-Brillengestell und Besitzer
der 2.600 Hektar großen Skywalker Ranch in San Francisco. 1983
vollendete er vorerst sein persönliches Lebenswerk mit
Rückkehr der Jedi-Ritter. Erst 16 Jahre später
war es ihm aufgrund der fortgeschritten Computertechnologie
möglich, Star Wars zu komplettieren – die Dreharbeiten zu Episode 1
begannen. Diese erschien 1999 in den heimischen Kinos, Episode 2
und 3 folgten jeweils 2002 und 2005.
Story
Episode I – Die dunkle Bedrohung
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Die Handelsföderation hat über den kleinen abgelegenen Planeten
Naboo eine Blockade eingerichtet, um gegen die Besteuerung der
Handelsrouten zu protestieren. Verdeckt vor der Öffentlichkeit
arbeiten die Führer mit dem dunklen Darth Sidious zusammen, welcher
in Wirklichkeit alle Fäden zieht. Um eine friedliche Einigung zu
erzielen, entsendet der Kanzler des Galaktischen Senats – Kanzler
Valorum – Jedi-Ritter Qui-Gon Jin sowie dessen Schüler Obi-Wan
Kenobi zwecks Verhandlungen in die Region. Doch die Gespräche sind
bereits vor dem Beginn beendet als die Handelsföderation versucht,
beide durch Giftgas zu töten. Zwar gelingt ihnen die Flucht, bald
jedoch müssen sie feststellen, dass der Handelsboykott lediglich
die Spitze des Eisberges ist und eine Invasion durch tausende
Droiden-Soldaten auf dem Planeten kurz bevorsteht.
Episode II – Angriff der Klonkrieger
Auf Coruscant wird der Senat zusammengerufen, um über die
Aufstellung einer eigenen Armee abzustimmen. Diese wird
zusehends
notwendig, da sich immer mehr Sternensysteme von der Republik
abwenden und austreten. Diese Separatisten werden angeführt vom
dunklen Count Dooku. Nach mehreren gescheiterten Anschlägen auf
Senatorin Amidala reist sie unter dem Schutz von Padawan Skywalker
zurück nach Naboo, während sich Meister Kenobi auf die Suche nach
dem Auftraggeber der Attentäter macht. Sein Weg führt ihn dabei
nach Kamino, wo dessen Bewohner gerade mit der Erschaffung einer
Klon-Armee für die Republik beschäftigt sind. Zwar ist bekannt,
wer der Auftraggeber der Armee war, dieser handelte jedoch nicht im
Namen des Jedi-Ordens oder der Republik. Ein anderer, mächtiger
Lord der dunklen Seite muss hinter dem Puzzle stecken.
Episode III – Die Rache der Sith
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Die gesamte Republik versinkt immer mehr in den Tiefen des Krieges.
Auch politisch herrscht zwischen dem Rat der Jedi und dem obersten
Kanzler des Senats Palpatine Eiszeit. Die Atmosphäre ist zusehends
vergiften von gegenseitigem Misstrauen und Verschwörungstheorien.
Inmitten dieses Chaos steht Anakin Skywalker. Zwar wurde er vom
Senator zu seinem persönlichen Vertreter im Jedi-Orden ernannt,
der Rang eines Meisters wird ihm jedoch nicht verliehen. Dieser
Umstand sowie die immer wiederkehrenden Alpträume von Amidalas Tod
lassen ihn ständig weiter in die Fänge der dunklen Seite der Macht
abtauchen.
Das ist sie also – die Prequel-Trilogie. Drei Filme, die wie keine
anderen von einer schier unglaublich großen Fangemeinde
herbeigesehnt wurden. Als Episode I 1999 weltweit in die Kinos kam,
war der Hype dementsprechend groß. Jeder wollte den Anfang von
Darth Vader sehen, weshalb das Einspielergebnis nicht verwundert.
Fast eine Milliarde US-Dollar spielte der Film ein und gilt bis
heute als finanziell erfolgreichster Teil der kompletten
Kino-Saga. Qualitativ bewegt sich Lucas mit seinem ersten
Prequel-Werk jedoch ein ganzes Stück unter den bisherigen
Episoden. Dies liegt zum einen an dem komplett fehlenden Höhepunkt.
Die Story plätschert mehr lustlos als agil dahin und vermag das
Publikum kaum zu fesseln. Daran mitschuldig sind auch die teils
sehr blassen Charaktere. Darth Maul als Gegenspieler der beiden
Jedis, tritt lediglich in der Schlusssequenz länger auf, weshalb
eine detailliertere Einführung praktisch nicht stattfindet. Der
unnötige und übertriebene Plot der Ulknudel Jar Jar Binks tat ihr
Übriges dazu, dem Film die dunkle Bedrohung zu rauben und dieses
Prequel mehr zu einem Kinder- und Familienfilm zu machen. Der
größte Fehler allerdings ist der Versuch Qui-Gon Jins, dem jungen
Skywalker die Grundlagen der Macht zu erklären. Diese mystische,
den Jedis ihre Kraft verleihende Macht, wird im Grunde auf ein paar
wenige Sätze und physikalische Prinzipien reduziert und nimmt dem
Mysterium extrem viel von seinem Charme.
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Episode II wurde drei Jahre später veröffentlicht und sollte die
Star Wars Fahnen nach dem ersten Debakel wieder stolz im Wind wehen
lassen. Aber einmal mehr stellt Lucas die Qualität der
Spezialeffekte vor die der Schauspieler. „Angriff der Klonkrieger“
ist im Grunde eine Anhäufung vieler CGI-Sequenzen, welche den
Darstellern kaum Raum zur Entfaltung lässt. Zusätzlich präsentiert
sich der Plot teilweise extrem unglaubwürdig, altbacken und könnte
in weiten Zügen diversen Soap-Serien ohne Probleme Konkurrenz
machen. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Anakin und Amidala
wurde derart schnulzig verpackt und grottig inszeniert, dass es ihr
nicht nur an Glaubwürdigkeit fehlt, sondern teilweise auch Story
lähmend wirkt. Noch dazu ist die Senatorin von Naboo stets spärlich
bekleidet und verführt Anakin geradezu zu körperlichen Gelüsten.
Davon abgesehen hastet Episode II von einem Spezialeffekt zum
Nächsten und wirkt auch dieses Mal derart kunterbunt und comichaft,
dass die dunkle Seite der Macht immer noch nicht auf den
Bildschirmen angelangt ist.
Episode III hat die wahrscheinlich schwerste Aufgabe, muss sie doch
die begonnenen Handlungsstränge irgendwie mit denen von Episode IV
auf möglichst logische und nachvollziehbare Weise zusammenfügen.
Doch nicht nur das – die vielleicht wichtigste Frage der
Filmgeschichte wird geklärt, nämlich jene, wie aus Anakin Skywalker
der dunkle Darth Vader wurde. „Die Rache der Sith“ ist im Gegensatz
zu den Vorgängern deutlich erwachsender und dunkler gehalten. Zwar
wurden selbstverständlich einmal mehr viele Effekte hinzugefügt,
diese lassen den Darstellern jedoch genug Raum zur eigenen
Interpretation der Rollen, wodurch nicht nur die Glaubwürdigkeit
steigt, sondern der Film auch atmosphärisch einen großen Schritt
nach vorne macht. So ist die Umformung Anakins von einem Jedi zu
Darth Vader gut nachvollziehbar und größtenteils logisch. Gerade
die Stimmung des Endkampfes auf Mustafar ist extrem gut und
erinnert an das epische Duell zwischen Luke und Vader. Episode III
ist mit Sicherheit nicht der beste Star Wars – Film, stellt
allerdings einen versöhnlichen Abschluss der Prequel Trilogie
dar.
Bildqualität
MPEG4/AVC Codec, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis 2,35:1 –
16:9
Episode I
-
über weite Strecken zu weiches Bild
-
Filtereinsatz deutlich erkennbar, manche Shots teilweise
totgebügelt und wachsartig
-
häufig künstlich wirkende Abschnitte, Darsteller wirken wie
billig in Szenen hineinkopiert, Hintergrund spürbar
unecht
-
Durchzeichnung nur Mittelmaß, stellenweise matschige Texturen
und schlechte Detailzeichnung
-
oftmals deutliche Schärfeunterschiede in einzelnen
Bildteilen
-
Farben satt und kräftig, Kontrast wie Schwarzwert ohne
Mängel
-
abschnittsweise comichaft, dreckiger Look der OriginalTrilogie
fehlt komplett
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Episode 1 ist von Lucas auf 35mm gedreht worden und anschließend
komplett digital weiterverarbeitet. So steht Episode 1 als ältester
Film der Prequels auch am schlechtesten da. Der Transfer ist jedoch
nicht durchgehend Mittelmaß. Immer wieder sind Sequenzen
erstklassig durchzeichnet und scharf. Die extremen Filtereinsätze
während der überwiegenden Laufzeit trüben den Eindruck leider
erheblich, trotzdem ist das Bild dem DVD-Pendant deutlich
überlegen. Diese Eingriffe waren leider teilweise nötig geworden,
da der Unterschied zwischen den real gedrehten Szenen und diversen
CGI Zusätzen ansonsten noch eklatanter ins Auge gesprungen wäre und
außerdem der Prequel-Trilogie ein einheitlicheres Bild
verleihen.
Episode II
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Bildqualität im Gegensatz zum ersten Teil generell
verbessert
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guter Schärfegrad sowie akzeptable
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Durchzeichnung
-
immer noch viele Szenen zu weich, beziehungsweise zu künstlich
(zum Beispiel während der geplanten Hinrichtung von Kenobi,
Skywalker und Amidala auf Geonosis)
-
Filtereinsätze weniger stark ersichtlich, vereinzelt wachsartige
Texturen
-
gesättigte Farben, guter Schwarzwert
George Lucas drehte den zweiten Teil der Prequel-Trilogie
ausschließlich digital. Zusätzlich sind mehr als Dreiviertel des
gesamten Films mit CGI-Effekten vollgepackt. Episode II sieht
insgesamt etwas besser aus, leidet aber immer noch an den für
heutige Verhältnisse „nur“ durchschnittlichen Effekten. Das
Geschehen wirkt außerdem öfters, wie beim Vorgänger, leicht
comichaft aufgrund der quietschbunten, sauberen Farbgebung.
Immerhin sind die partiell auftretenden Unschärfen fast gänzlich
verschwunden. Davon profitiert natürlich die Durchzeichnung, die
über den ganzen Film gesehen über EP I angesiedelt ist.
Episode III
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qualitativ deutlich besser als die vorangegangenen
Teile
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Schärfegrad durchgehen sehr gut, nur äußerst selten etwas
weichere Abschnitte
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Effektszenen fast gänzlich auf aktuellem Niveau, künstlich
wirkende Sequenzen nur ganz vereinzelt vorhanden
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sehr guter Schwarzwert
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stellenweise leichtes Hintergrundrauschen
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Durchzeichnung ebenso eine Klasse besser – allerdings immer noch
nicht perfekt
Der letzte Teil ist gleichzeitig auch der mit Abstand beste.
Merkliche Aussetzer sind keine vorhanden. Ab und an sind wenige
Shots etwas weich, diese sind jedoch absolut in der Minderheit.
Insgesamt ein toller Transfer mit beeindruckenden Spezialeffekten –
hier ist besonders die zu Beginn stattfindende Raumschlacht zu
nennen.
Tonqualität
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Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS 6.1
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deutscher Track in jeder der drei Episoden
hervorragend
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extrem ausgeprägte Räumlichkeit
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viele direktionale Effekte
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breite Bühne
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Dialoge wunderbar verständlich, klar und mit genügend
Volumen
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toller Tiefgang des Subwoofers, teilweise brachial und stets
exakt
-
Dynamik ebenso ausgezeichnet
-
hervorragende Filmmusik
Grossansicht
Die deutsche Tonspur ist in der gesamten Prequel-Trilogie
exzellent. Äußert positiv hervorzuheben, ist die Tatsache, dass die
hinteren Lautsprecher auch abseits großer Schlachten dauerhaft
präsent sind und so eine tolle Räumlichkeit schaffen. Hier erhält
der Käufer ganz klar neues Demomaterial für das heimische
Wohnzimmer. Als Beispiel anzuführen ist unter anderem das
Pot-Rennen (EP I), die Schlacht auf Geonosis (EP II), der Flug
durch das Mienenfeld (EP II) sowie die Raumschlacht über Coruscant
(EP III).
Ausstattung
Die Einzelbox beinhaltet lediglich Audiokommentare auf den Discs.
Zu Wort kommen neben George Lucas unter anderem Rick McCallum
(Produzent), Ben Burtt (Schnitt), Rob Coleman (Visual Effects)
sowie viele der Darsteller wie zum Beispiel Liam Neeson (Qui-Gon
Jin), Natalie Portman (Amidala) sowie Samuel L. Jackson (Mace
Windu) und Ray Park (Darth Maul). Der Informationsgehalt ist
durchaus hoch. So erfährt man mehr über die Spezialeffekte,
bestimmte Anforderungen an die Kulisse beziehungsweise auch
Statements der Schauspieler über ihre Rollen und deren
Herausforderungen.
Fazit
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Technisch sind die Geschichten rund um die weit entfernte Galaxie
leider nicht einwandfrei. Tontechnisch zeigt
Star
Wars dank des exzellenten deutschen Tracks eindeutig, wo
der Hammer hängt. So gut klang Krieg der Sterne wahrlich noch nie.
Beim Bild jedoch gibt es leider Anlass zur Kritik – völlig
überzeugend präsentiert sich lediglich der dritte Teil. Qualitativ
reicht die Prequel-Trilogie bei Weitem nicht an die Episoden
IV-VI heran. Zwar wurde versucht, die Story so gut wie möglich zu
vollenden und einen nahtlosen Übergang zwischen dem Hauptplot mit
Luke und Leia und dem dreiteiligen „Vorspann“ zu erreichen,
stellenweise artet dies jedoch in eine reine Effektshow aus. Die
überaus schnulzige Liebesgeschichte hilft ebenfalls nicht
sonderlich. Trotz aller Kritik sollten Fans der Sternen-Saga in
jedem Fall zugreifen.
Story 7/10
Bild 8/10
Ton 10/10
Extras 3/10
Equipment
Testgeräte
Beamer: Epson TW 4400 LPE (kalibriert)/110“ Gammalux
TV: Pioneer VSX 920K
Boxen: Braun M15 (Front) + Braun RM5 (Center)/Teufel Dipol M 550
(Rear)/2x Teufel M5500 SW (Sub)
HTPC