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Silence (Martin Scorsese mit Liam Neeson und Andrew Garfield)

Gestartet: 20 Aug 2016 17:41 - 36 Antworten

Geschrieben: 21 März 2017 11:58

hibb

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Zitat:
Zitat von pygospa
Ich habe irgendwo gehört, dass darüber diskutiert wird, wie sehr dieser Film religiöse Propaganda sei...
Das sehe ich auch anders. Sicherlich wird hier Religion nicht ausnahmslos verteufelt, da auch hier Religion als etwas Hoffnungsvolles dargestellt wird, den Wunsch des Individuums an ein besseres Leben. Aber hier von Werbung für den christlichen Glauben zu sprechen halte ich für absolut falsch interpretiert. Gerade dieses Stillschweigen und das Auslassen von Antworten soll bewusst die Unergründbarkeit von Glauben verdeutlichen. So wie Garfield zu seinem Gott spricht und keine Antworten erhält und dadurch auch seine Überzeugungen zwischenzeitlich anzweifelt, lässt auch Scorsese die Frage nach einer höheren Existenz bewusst offen. Dadurch wird lediglich deutlich, wie verwerflich es ist wegen unterschiedlichen Glaubensrichtungen zu streiten und seine Religion als den einzig wahren anzuerkennen. Die Dialoge zwischen Neeson und Garfield brachten das auch eigentlich gut auf den Punkt. Wer hier im Recht ist kann nicht überprüft werden, vielmehr spielen andere Faktoren wie Herkunft, Konservatismus und Weltbilder mit der eigenen Überzeugung einher.

Wie gesagt wird in Silence eher der Wunsch nach einer Obrigkeit dargestellt, ganz egal wie diese nun aussieht (in diesem Falle Buddha oder Gott). Auch zeigt sich im Verlauf der Geschichte, dass religiöse Strenge unterschiedlich ausgeprägt ist und trotzdem von Beharrlichkeit gezeichnet sein kann, wie z.B. der eine Japaner sich ständig wieder taufen lässt, nachdem er bei jeder Androhung von Gewalt sofort jede Verbindung zum christlichen Glauben ablegt.
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Auch Garfield erkennt im späteren Verlauf, dass er seinen Glauben im Geheimen weiter ausleben kann, sofern er die Missionierung einstellt und sich konform zeigt. Ich habe das so gedeutet, dass der Glaube etwas ist, was man Keinem nehmen kann, gewaltsame Missionierung ist ist zwecklos.
Geschrieben: 21 März 2017 12:07

Diverphil

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Wenn ich das alles so lese, bin ich desto trauriger, dass der in keinem meiner Stammkinos lief.
Ich liebe jeden einzelnen Scorsese-Film.
Geschrieben: 30 Aug 2017 22:40

Diverphil

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Hi ihr!

Nun hatte ich endlich die Möglichkeit Martin Scorsese's neuestes Werk "Silence" nachzuholen und das war mein Eindruck:

Im 17.Jahrhundert nach Christus pilgerten mehrere Jesuiten, darunter auch Pater Ferreira (Liam Neeson) nach Japan um ihnen den christlichen Glauben zu übermitteln. Nach einiger Zeit Abstinenz entschließt sich Pater Rodriguez (Andrew Garfield) mit Pater Garupo ( Adam Driver) nach Japan zu reisen um Pater Ferreira zu suchen. Dort begegnet Ihnen zunächst viele japanische Christen, die aber sich vor dem buddistischen Milizen verstecken. Im Verlauf der Suche wird der Glauben der Pater durch Brutalität infrage gestellt. Werden sie trotzdem ihre Botschaft überbringen und Ferreira finden können?

Dieser Film ist das absolute Gegenteil des Films Königreich der Himmel, in dem der christliche Glauben für Krieg benutzt wurde. In dem Film Silence wird vor allem der christliche Glauben hinterfragt und auch auf die Probe gestellt. Neben den absolut überzeugenden Darstellern ist es der sehr dezente Soundtrack, welcher den kompletten Film trägt und ihm die nötige Intensität verschafft. Die sehr triste und düstere Farbgebung ergänzt das Werk sehr gut und zwingt den Zuschauer zum Nachdenken.

Dieser Film ist ein Lehrbuch für jeden gläubigen Christ. Jedoch nicht wg der Bibelpassagen, sondern die Frage des Sinnes eines Glaubens und was ein Glaube auch für Leiden mit sich bringt. Imgrunde könnte man sogar soweit gehen und sagen, dass dieser beinah Anti-Christ-Film das darstellt, was Apocalypse Now für den Vietnamkrieg ist. Ein absolut überzeugendes Werk, was jeder mal gesehen haben sollte! Von mir gibt es dafür 9/10P!
Geschrieben: 14 Sep 2017 12:22

flash77

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Habe mir den Film auf Blu-ray zugelegt - beim Martin Scorsese wird schon mal ein Blindkauf riskiert.

Silence ist ein atmosphärisch dichter und sehr unangenehm zu schauender Film, der viel von seinem Schauspiel und dem beklemmenden Setting lebt. Von mit gibts 8,5/10 verstecke Kreuze
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Geschrieben: 27 März 2018 15:39

John Woo

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Hab den Film letztens auch gesehen:

Lange wollte Martin Scorsese den Film drehen und 2017 war es so weit und sein neuestes Werk "Silence" erschienn in den Kinos. Auf einem japanischen Roman, der in den 70ern bereits einmal verfilmt wurde, basierend, zeichnet Scorsese ein recht düsteres Bild eines Japan zur Zeit der Christenverfolgung im 17. Jahrhundert.

Der portugiesische Priester Ferreira ( Liam Neeson ) verschwindet auf Misson in Japan und nach dem lange kein Lebenszeichen zu hören ist, machen sich die beiden jungen Missionare Rodrigues ( A. Garfield ) und Garupe ( Adam Driver ) trotz der Gefahren auf den Weg nach Japan um ihren Kollegen und Mentor zu suchen, der wie sie erfahren, angeblich vom Glauben abgekehrt sein soll und nun wie ein einheimischer Japaner lebt.

Andrew Garfield als Hauptfigur liefert eine sehr gute, emotionale Vorstellung ab und wird als Darsteller immer besser. Zuletzt gefiel mir seine Rolle in Mel Gibson\'s Hacksaw Ridge sehr gut, welcher ebenfalls Japan als Schauplatz hatte und auch den Glauben an Gott als zentrale Motivation für seine Hauptfigur Desmond Doss zur Motivation nahm.

Adam Driver ist ein toller Darsteller, kommt hier für meine Begriffe jedoch leider etwas zu kurz und hat deutlich weniger Screentime als Kollege Garfield, der klar im Mittelpunkt steht.
Liam Neeson hat relativ wenig Screentime und ist nur am Anfang und Ende zu sehen, seine Figur jedoch ist ausschlaggebend für die Handlung.
Die japanischen Darsteller bringen allerdings die besten darstellerischen Leistungen des Films und hinterlassen Eindruck.
Atmosphärisch und optisch ist "Silence" sehr gelungen und über das Handwerk muss man nicht reden, denn selbiges versteht der gute Martin Scorsese. Die Folter, das Grauen, welches die Menschen hier teils erleiden sind ungeschönt und erzielen ihre Wirkung. Japan selbst wird atemberaubend schön und zugleich auch düster portraitiert.

Schön ist, dass Scorsese die Geschichte nicht nur einseitig erzählt, sondern auch versucht zu erklären, warum die Japaner den christlichen Glauben so sehr ablehnen, zumindest nach dem die Lehren ausgiebig untersucht wurden. Zugegeben geschieht dies allerdings erst relativ spät im Film und man wohnt lange Zeit eigentlich eher dem Schrecken und der Verfolgung der Gläubigen Christen bei, die ihren Glauben geheim halten müssen, um schweren Strafen zu entgehen. Öffentliche Peinigung und Verachtung von christlichen Symbolen gehören dabei noch zu den harmlosen Momenten, die vor allem die japanischen Christen erleiden und durchleben müssen. Mit der christlichen Minderheit in Japan, die genauso von der Regierung verfolgt wird, wie die ausländischen, westlichen Missionare und Priester, wird Schwarz-Weiß-Malerei vermieden und alle Seiten bekommen ein nachvollziehbares Motiv.
Liam Neeson hat da eine schöne Szene, in der er endlich auf Rodrigues trifft und diesem, mittlerweile mit völlig konträrem Denkansatz versucht zu erklären, wie die Sicht der Japaner ist und eine mögliche Antwort auf das Warum? zu liefern.

Was mir bei dem Film eher negativ aufgefallen ist, ist die doch sehr langsame Erzählweise, wodurch einige Passagen extrem gestreckt wirken, um den Film unbedingt auf die epische Lauflänge von knapp 3 Stunden aufzublasen. Locker hätte man den Film auch in guten zwei Stunden erzählen können, denn leider ist er so doch deutlich zu lang geraten und dadurch oftmals auch zäh.

Es ist sicherlich nicht schlecht, ein gewisses Interesse am Christentum, vor allem in diesem historischen Kontext mitzubringen, denn sofern man damit überhaupt nichts anzufangen weiß, wird der Film sicherlich komplett ungeeignet für einen sein.

Alles in allem ist Silence ein durchaus interessanter Einblick in die Thematik mit tollen Darstellern, allerdings auch ein zähes Werk.

6 / 10
Geschrieben: 27 März 2018 23:13

Major Kong

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bin ich der einzige den es gestört das die 3 hauptdarsteller eigentlich portugiesen sind aber die ganze zeit englisch gesprochen haben ? und ja ich weiss, wenn der film auf portugiesisch wäre oder eine portugiesische produktion würde sich das nicht mal irgendjemand anschauen, aber dann hätte man einfach sich vom buch differenzieren sollen und die charaktere im film zu amerikanern machen, macht man ja sonst in hollywood so wie man will. mich hat es halt irritiert das die charaktere sich ganze zeit mit ihren port.namen ansprechen und jedesmal irgendwelche bemerkungen zu portugal gefallen sind aber kein wort gesprochen wurde. von einem akribisch arbeitenden regisseur wie scorsese hätt ich erwartet das er mal 3-4 zeilen fremdsprache einbaut aber nun ja vielleicht sehe ich das nur so
Geschrieben: 27 März 2018 23:22

jimmyfloyd

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Ein klasse Film über Glaube, Überzeugungen & was man bereit ist zu opfern bzw. zu tun.
Etwas Überlang geraten. 20min weniger hätten es wohl auch getan.
Optisch und handwerklich absolut perfekt.

8/10


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