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Sucker Punch

Gestartet: 13 Sep 2011 20:44 - 45 Antworten


Veröffentlichung:
05.08.2011
Laufzeit:
127 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 13 Sep 2011 20:44

VincentVinyl

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Sucker Punch

Story 4
Bild 9
Ton 6
Extras 7
Gesamt 7

Zack Snyders Sucker Punch ist eine actiongeladene Fantasy-Mär, die sich laut Regisseur und Drehbuchschreiber mit der Kraft der Frauen beschäftigt. Erstmals adaptiert Snyder hier keine Comic- bzw. Literaturvorlage, sondern erzählt eine eigene Geschichte. Dem Zuschauer steht gemeinsam mit der Protagonistin Babydoll eine surreale Reise durch die Fantasie bevor.


Story
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Babydoll (E. Browning) steckt in einer psychiatrischen Anstalt der 1960er Jahre fest, die von dem geheimnisvollen Blue (O. Isaac) und dem Psychiater Dr. Gorski geleitet wird. Babydoll hat sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwester verloren, was sie in die Depression getrieben hat. Ihr Stiefvater hat sie in der Anstalt abgeladen, um an das Vermögen der Familie zu gelangen. Zur Vollendung seines Plans besticht er Blue, eine Lobotomie bei Babydoll durchzuführen, um sie zum Schweigen zu bringen. Doch Babydoll versucht zu fliehen.

Sucker Punch ist in gewisser Weise Zack Snyders verdrehte Version von Christopher Nolans Inception, der in ähnlicher Weise, mit verschiedenen Erzählebenen spielt. Das große Problem des Films ist nicht seine dünne Handlung, die teilweise durch die brillanten Effekte kaschiert wird, sondern die geradezu naiv-frauenfeindliche Moral. Snyder spielt mit visuellen Metaphern und Symbolik: Kämpfen Babydoll und ihr Gefolge in den Fantasywelten um ihr Leben, beugen sie sich in der Wirklichkeit die Willkür ihrer Peiniger, bis hin zur stillschweigend ertragenen Vergewaltigung. Für Zack Snyder steht eine starke Frau offenbar für eine Person, die all ihre Reize bis hin zur eigenen Traumatisierung einsetzt, um in einer traditionellen Geschlechterrolle männliche Bedürfnisse zu befriedigen. Natürlich erreichen Babydoll und Konsorten auf diese Weise ihre Ziele, im Ergebnis geben sie aber sich selbst auf.

Snyder gibt sich einer Verharmlosung sexuellen Missbrauchs hin und inszeniert das Gegenteil starker Frauen. Entweder Snyder war demnach sehr blauäugig bei seiner Konzeption der Geschichte oder er sieht hautenge Latexkostüme, Schulmädchenuniformen und aufreizende Tanzeinlagen wirklich als Höhepunkte der Frauenbewegung an. Schwingt hier vielleicht unterschwellig Ironie mit? Dies ist im Film nicht zu erkennen, so dass Sucker Punch in erster Linie für Kopfschütteln sorgt. Der einzige gute Grund, den Film trotzdem zu mögen, sind die rasanten Fantasy-Sequenzen, die im 18 Minuten längeren Extended Cut dezent verlängert wurden. Neu sind zudem eine Tanzeinlage der Babydoll-Truppe und ein düsteres Intermezzo zwischen Emily Browning und Mad-Men-Star Jon Hamm.

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Die Action in den Fantasy-Szenen ist atemberaubend: Snyders visueller Bombast erreicht Höhepunkte, die selbst Watchmen blass erscheinen lassen. Wer also die bedenklichen Untertöne des Filmes ignoriert und den Film entweder mit Kumpels oder einer nicht allzu Gender-sensiblen Freundin schaut, wird eventuell gut unterhalten. Sucker Punch ist einer dieser Blockbuster, dessen dünne Geschichte man bei einem Bier und Popcorn durchaus ignorieren könnte, denn das Special-Effects-Feuerwerk entschädigt für vieles...Wäre da eben nicht der fade Beigeschmack des stillen Chauvinismus, der den gesamten Film verklebt. Im Ergebnis ist Sucker Punch eine gnadenlose Enttäuschung, die an den US-Kinokassen floppte und weltweit zu Recht bei Kritikern durchfiel.


Bildqualität
Technik: Videocodec MPEG4-AVC, Ansichtsverhältnis 2,40:1, Auflösung 1080p Wo Sucker Punch bei der Geschichte strauchelt, macht der Film bildtechnisch eine umso bessere Figur. Speziell das Spiel mit der Inszenierung der verschiedenen Erzählebenen ist gelungen: In der Anstalt sind die Farben verwaschen, Blau- und Grautöne dominieren. Bereits im Bordell ändert sich die Farbgebung und Braun und Rot sorgen für eine organischere Optik. Richtig bunt wird es in den Action-Szenen, in denen neue Farbpaletten in den Vordergrund rücken und das Ansehen zum Spektakel machen. Die Schwarzwerte sind stets stabil, auch wenn sie manchmal einige Details verschlucken – dies ist auf stilistische Entscheidungen Snyders zurückzuführen und ein gewollter Effekt. Die Hautfarben sehen an sich natürlich aus, verändern sich aber natürlich jeweils in den verschiedenen Erzählebenen – auch dies ist gewollt und kein technischer Mangel.

Snyders digitale Spielereien, was Farbgebung und Schwarzwerte betrifft, mustern in einzelnen Szenen zwar Details aus, insgesamt ist der Detailgrad des Bildes aber sehr hoch. Das offenbart sich besonders bei den Nahaufnahmen der Hauptdarstellerinnen. Hautporen, Haare, kleinste Verwebungen in den Kostümen der Protagonistinnen, diese Blu-ray zeigt jedes Detail. Selbst der intensive Green-Screen-Einsatz sieht in HD immer noch fantastisch aus, so dass man vor dem Special-Effects-Team den Hut zieht. Im Ergebnis sieht Sucker Punch auf Blu-ray erstklassig aus und sollte jeden Fan zufrieden stellen.


Tonqualität
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Technik: Kinofassung: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), uvm. Extended Cut: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1) Online herrscht Kontroverse um die Sucker-Punch-Tonspuren der Extended Version: Ab der Spielzeit von 1:19:25 bemerken einige Zuschauer ein „Knacken“ im Hintergrund. Tatsächlich lässt sich ein „Ticken“ ausmachen, das allerdings nur denjenigen auffällt, die konzentriert darauf achten. Da selbst die Anwender, die es nach eigenen Aussagen als störend empfinden, raten den Kopf an den Lautsprecher zu legen, kann es für den normalen Zuschauer vernachlässigt werden. Vorhanden ist es jedoch. Schwerer wiegt, dass die dt. Tonspur des Extended Cuts in Passagen mit hoher Lautstärke, wie den Actionsequenzen und emotionsgeladenen Dialogen, übersteuert klingt. Diese Probleme betreffen nur den Extended Cut und nur die deutsche Tonspur. Wären diese Mängel nicht, wäre eine höhere Wertung möglich, denn die Räumlichkeit ist ausgezeichnet. Die Dialogverständlichkeit ist sehr gut und auch die Dynamik sowohl beim DTS-Mix der Kinofassung als auch bei der verlustfreien Extended-Spur ausgezeichnet.

Der englische Tonspur ist qualitativ bei Kino- und Extended-Fassung identisch und auf Referenzniveau: Die Action-Sequenzen strotzen vor Surround-Effekten, die jederzeit klar im Raum zuzuordnen sind. Jeder Effekt kommt mit der nötigen Wucht daher, seien es dramatische Explosionen, sich verbiegendes Metall oder der Schuss einer Waffe. Wer einen leistungsstarken Subwoofer in Betrieb hat, kann diesen bei Sucker Punchs Audiopräsentation richtig auskosten. Zudem stechen die Stimmen der Darsteller trotz allen Audiobombasts stets ausreichend hervor. Kurzum: Der englische Mix ist perfekt.


Ausstattung
Warners Blu-ray enthält Sucker Punch sowohl in der Kino- als auch der Extended-Fassung – das ist in Deutschland alles andere als selbstverständlich, wenn man an Watchmen zurückdenkt. Wer sich dafür entscheidet die Langfassung zu genießen, darf sich über den Maximum Movie Mode freuen: Regisseur Zack Snyder begleitet den Zuschauer durch den gesamten Film und liefert zahlreiche Hintergrundinformationen. Der Maximum Movie Mode ist ein tolles Extra und jedem, der den Film ein zweites Mal sehen möchte, sehr ans Herz zu legen. Snyder schöpft aus dem Vollen und beleuchtet jede Einzelheit des Films. Seine Präsentation wirkt sehr glaubhaft und auch wenn man über den Film Sucker Punch geteilter Meinung sein kann, ist dieses Extra sehenswert.

Die „animierten Kurzfilme“ bezeichnet Warner fälschlicherweise als solche, denn es handelt sich dabei um vier Motion Comics (in HD) mit insgesamt 11 Minuten Spielzeit. Alle vier Sequenzen liefern Hintergrund zu den Fantasy-Sequenzen. Nur drei Minuten, immerhin in HD, widmet Behind the Soundtrack der Musik des Filmes und kratzt dabei lediglich an der Oberfläche. Dank des Maximum Movie Modes, der inhaltlich mehr bietet als viele quantitativ umfangreichere Extrapakete anderer Filme, verdient sich Sucker Punch dennoch eine hohe Bewertung für sein Special-Paket.


Fazit
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Die deutsche Sucker-Punch-Blu-ray bietet fabelhaftes Bild und ein Extra-Paket, das besonders durch den Maximum Movie Mode zu gefallen weiß. Die deutsche Tonspur des Extended Cuts ist leider von technischen Unzulänglichkeiten geplagt, über deren Gewichtung jeder Zuschauer selbst urteilen muss. Wer des Englischen mächtig ist, erfreut sich dagegen an neuem Referenzmaterial. Der Film an sich ist ein unbeabsichtigt chauvinistisches Machwerk, das lediglich durch seine visuelle Perfektion noch eine Existenzberechtigung hat. Wer perfekt inszenierte Action-Sequenzen auf dem neuesten Stand der Technik erleben will, kann Sucker Punch einen Abend spendieren. Wer sensibel für die Darstellung von Geschlechterrollen ist und dreidimensionale Charaktere oder eine gute Story wünscht, ist an der falschen Adresse. (anw)


Kaufempfehlung


6 von 10
Die Kaufempfehlung der Sucker Punch Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.


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#2
Geschrieben: 14 Sep 2011 07:56

Sawasdee1983

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Äußerst interessante Review und interessante Deckweise über den Film. Ich selbst fand den edel, aber naja Geschmackssache ;)
MfG Pierre

Sawasdee1983
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#3
Geschrieben: 14 Sep 2011 10:40

Gandalf123

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Ohne jetzt auf die Tiefgründigkeit der Review :thumb: eingehen zu wollen ...... ich war nach dem "Genuss" des Films doch ziemlich ratlos, was ich davon halten sollte. Watchmen und 300 gefielen mir wesentlich besser als Sucker Punch.
Wenn ich mir den visuellen Overkill wegdenke, bleibt nicht viel übrig, um den Film zu goutieren. Ohne die visuellen Reize des Films bekäme er eine Wertung von 2-3, insgesamt komme ich trotzdem nur auf 5 Punkte.

#4
Geschrieben: 14 Sep 2011 11:30

Schlumpfmaster

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Die Bewertung des Films werden manceh unterschreiben, andere werden den Kopf schütteln, da die Betrachtung für Leute die ihn anderweitig interpretieren schlicht zu "gewöhnlich" daherkommen dürfte. Aber das ist sehr stark der emotionalen Komponente geschuldet, denn je nach Gusto funktionieren gewisse Dinge, um eine Geschichte zu erzählen oder nicht.

Für mich ist der Film genau das was er sein sollte.

Er erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einer absolut hoffnungslosen Situation zu einer Zeit steckt in der die Rechte der Frauen eher eine theoretische Größe darstellten.

Dementsprechend werden die männlichen Figuren im Film gezeichnet oder auch überzeichnet.

Und um dieses Dilemma auf Snyder Popkulturell veranlagte Art und Weise zu reflektieren spielt er mit den Elementen der modernen Popkultur und stellt sie in den Kontext des Befreiungskampfs der Frauen in der Anstallt.

Dabei müssen diese sehr viel über sich ergehen lassen, wie Du richtig schreibst, dabei zeichnet Snyder aber kein freunfeindliches Bild der Frau, sondern ein frauenfeindlich motiviertes Bild des Mannes ansich, der mit aller Macht die Kontrolle behalten und seine Ziele ohne Rücksicht auf Moral oder das Wohl der Schutzbefohlenen vorantreibt.

Die Actionsequenzen werden dabei ganz bewusst in den einzelnen Spielarten der Pokultur, weil Mainstreamfilm und Comic-/Mangakultur nunmal teil dieser sind inszeniert in der starke Frauen sexy, mit kurzen Röcken, Schulmädchenuniformen und dicken Waffen daherkommen und stellen dem hinterfragenden männlichen Zuschauer die unausgesprochene Frage, ob er denn nicht auch ein wenig diese Seite der negativ-weiblichen Idealistierung, weil Reduzierung auf sexuelle rein oberflächliche Aspekte genießt.

Die nicht aufkommende Gefahr innerhalb der traumsequenzen sind meines Erachtens zudem dem Umstand geschuldet, dass sie der reine Eskapismus der Opfer darstellt in der sie übermaächtig ihre Gegner besiegen. Dies wird dadurch begründet, dass die Actionsequenzen die nicht gezeigten Tänze der Insassen ersetzen in der sich sich in sich zurückziehen und dort scheinbar nicht angreifbar sind und gleichzeitig durch den Einsatz ihrer körperlichen Reize den Mann der sie unterdrückt für wenige Augenblicke zu ihrem hilflosen Skalven machen, da dieser trotz aller Feinseeligkeit ein Skalve seine Natur und seiner Libido ist.

Dabei ist Snyder zu keinem Zeitpunkt verharmlosend sondern strickt den Film auf einer sich immer wieder in sich drehenden Metapher weiter und arbeitet verstärkt mit anderen Elemente der heutigen Mainstreamkultur. Songs werden gezielt eingesetzt um die Story zu transportieren, die optischen Stilelemente zeigen ein Bühnenstück, welche aufgrund der gesamten Situierung ein abstraktes Bild eines ernsten Themas im Gerüst eines Mainstreamfilms der Neuzeit zeichnet, welches für mich die Natur des Mannes anprangert und eingebettet in die gesellschaftliche Situation der 60er ein trostloses, weil ohne Hoffnung auf ein "Happy End", Bild einer Geschlechterrolle darstellt, die durch seine optischen Reize aufzeigt, dass auch heute noch nicht alles was Frauen in der Geschichte durch Männer hinnehmen mussten zwingend der Vergangenheit angehört.

Gleichzeitig wird dabei eine fantastisch-dystopische Actionmär erzählt, da Snyder nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er ein visueller Künstler ist, der sich gerne am enormen stilistischen Fundus der Film- und Comicgeschichte bedient in der er sich auch bestens auskennt.

Sicherlich kann man seine Enstcheidung seelenlos erscheinende Hauptcharaktere auftreten zu lassen von zwei Seiten bertrachten, zum einen, dass man dadurch nicht mit dem Schicksal der Protagonistinen mitfiebern kann zum anderen aber auch,
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dass diese ohnehin nicht wirklich existent sind, sondern nur Facetten der Persönlichkeit des einen Opfers sind.

Wie man es auch dreht und wendet ist Sucker Punch also ein Film in dem viele unterschiedliche Meinungen auch noch in ein paar Jahren miteinander kollidieren, womit er für mich alles hat um zu späten Ruhm, wegen der möglichen Erhebung in den Status eines Kultfilms, zu gelangen.

Davon abgesehen, dass ich also deine Meinung zum Film selbst in keinster Weise teile, finde ich die Review jedoch richtig gelungen und trotz deines Nichtgefallens zu keiner Zeit subjektiv überzogen in Bezug auf die BD selbst.

Also gelungene BD-Review;)
#5
Geschrieben: 14 Sep 2011 12:02

davy86

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davy86 ...glücklich...

Danke für dein Review zu Sucker Punch! Du hast eine interessante Anschauungsweise was den Film betrifft - die mir als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe gar nicht bewusst war. Jetzt im Nachhinein gesehen unterschreibe ich deine Meinung.

Sucker Punch ist sicher ein Film der polarisiert wie kaum ein Anderer. Mein Film war er nicht unbedingt - dafür war er mir (IN MEINEN AUGEN) zu simpel gestrickt und zu wenig nachhaltig.
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#6
Geschrieben: 14 Sep 2011 12:44

VincentVinyl

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Ich denke auch, dass Sucker Punch ein sehr polarisierender Film ist und habe Respekt vor jedem, der mit dem Film etwas anfangen kann - ich gehöre definitiv nicht dazu :-).

An sich mag ich Snyder aber sonst, da ich selbst 300, Watchmen und Dawn of the Dead im Regal stehen habe. Legende der Wäche hatte ich vorübergehend auch, ist aber mittlerweile in die Bucht gewandert, da ich den nur durchschnittlich fand.

Ich hoffe nun auf Snyders Man of Steel, da ich Superman-Film bin und mir vorstellen könnte, dass seine visuelle Ader sehr gut dazu passt - erste Bilder des Kostüms gefallen mir sehr und auch Cavill aus den Tudors ist als Besetzung ideal. Da schreibt er ja (Gott sei Dank) nicht das Drehbuch und der Story-Guru Christopher Nolan lenkt Snyder im Hintergrund ein wenig - da sehe ich viel Potential :-).
#7
Geschrieben: 14 Sep 2011 14:05

ulyssesOne

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Tatsächlich interessante Sicht des Filmes, auch wenn ich ihr persönlich nicht folgen kann, da ich in punkto Story genau das Gegenteil im Film zu entdecken glaube. Zack Snyder wählt ohne Zweifel (und wie gewohnt) sehr ungewöhnliche Stilmittel um seinem Stoff Ausdruck zu verleihen, aber Frauenfeindlichkeit oder Verharmlosung konnte ich in der von dir geschilderten Form nicht sehen, eher ein ziemlich hartes Gericht mit unserer Männerwelt, zugegeben extrem provokant verpackt.

Ich persönlich fand den Film eigentlich zwischen den Actionszenen am interessantesten. Sicherlich sollte man auch ein wenig Abstrahieren bzw. zwischen den Zeilen lesen können, dann entdeckt man für sich selbst unter Umständen auch sehr vielschichtige Aussagen.

Für den ein oder anderen ist nachfolgendes vielleicht zu weit hergeholt, aber folgende Gedanken kamen mir während des Films, die bildtechnisch eigentlich weniger zu erfassen waren:

- Gemeinschaft vor ICH; bis hin zur Selbstaufgabe?
- Füreinander da sein / Füreinander einstehen
- Durchhaltevermögen/Kampfgeist/Zielstrebigkeit
... und noch vieles mehr

Schaut man sich um, so bin ich zumindestens der Meinung, dass gerade Zielstrebigkeit heute sehr oft auf der Strecke bleibt, gefördert wird dies durch Eltern, die Ihren Kindern permanent "Möglichkeiten"/"Optionen" einräumen, Scheitern wird solange wie möglich ausgeklammert, es gibt nur den linken oder rechten Weg zum Sieg. Wer immer nur die Wahl hat zu siegen, hat praktisch wenig Grund oder Motivation überhaupt ein Ziel zu erreichen. "Wenn du für nichts kämpfst, wird dich alles besiegen." So banal dieser Spruch auch klingt, trifft er doch voll ins Schwarze.


EDIT: Watchman hat mir persönlich aber doch noch besser gefallen.

EDIT2: Dein Review ist klasse und na klar, Sucker Punch polarisiert einfach unheimlich. Wenn das mal keine Absicht war. ;)
#8
Geschrieben: 14 Sep 2011 14:34

VincentVinyl

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Ich finde die Frauenfeindlichkeit kommt halt bis zum Ende zum Ausdruck und ist teils auch recht subtil. Selbst am Ende setzt Snyder etwa einen drauf: Als SweetPea selbst nach dem Ausbruch erneut von einem Mann abhängig ist und quasi "allein nix auf die Reihe kriegt", da sie nur dank der Gutmütigkeit des Busfahrers der Polizei entkommt.

Mich haben da auch sehr die (meiner Ansicht nach) pseudo-bedeutungsschwangeren Monologe zu Anfang und Ende des Filmes gestört, die für mich auch total an der Inszenierung vorbeigehen.

Dass Snyder bei der Inszenierung durchaus gute Absichten hatte, glaube ich ihm beispielsweise. Ich denke aber, dass ihm nicht aufgefallen ist, dass die Umsetzung am Ende genau das Gegenteil von dem ausdrückt, was er eigentlich sagen wollte: Frauen in knapper Bekleidung in martialischen Kampfszenen sind nunmal keine Freiheitskämpferinnen für eine starke, eigenständige Rolle der Frau, sondern an Männerphantasien angepasste und völlig unkritische Klischees.

Hätte er diese Klischees kritiseren wollen, hätte es irgendwie, wenn auch nur subtil herauskommen müssen. So stellt er sie einfach nur da, wie zig andere Filme auch und weidet sich quasi noch daran.

Aber das ist ja eben das Gute: Ich weiß, dass es viele anders sehen als ich und zumindest hat Snyder es geschafft, dass man über den Film spricht - auch wenn er kommerziell und bei Kritikern insgesamt ein Misserfolg war. Immerhin löst der Film starke Reaktionen aus.
#9
Geschrieben: 14 Sep 2011 14:51

Mansinthe

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deinen ersten satz da würde ich in spoiler stellen.. zweitens bin ich und wie viele andere auch anderer meinung zur story.. bzw dem ende..


review zum rest passt so aber ganz gut was bild/ton angeht
I know only one thing. When I sleep, I know no fear, no trouble, no bliss. Blessing on him who invented sleep. The common coin that purchases all things, the balance that levels shepherd and king, fool and wise man. There is only one bad thing about sound sleep. They say it closely resembles death. - Andrei Tarkovsky, Solaris
Geschrieben: 14 Sep 2011 15:02

Schlumpfmaster

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Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Ich finde die Frauenfeindlichkeit kommt halt bis zum Ende zum Ausdruck und ist teils auch recht subtil. Selbst am Ende setzt Snyder etwa einen drauf: Als SweetPea selbst nach dem Ausbruch erneut von einem Mann abhängig ist und quasi "allein nix auf die Reihe kriegt", da sie nur dank der Gutmütigkeit des Busfahrers der Polizei entkommt.

Mich haben da auch sehr die (meiner Ansicht nach) pseudo-bedeutungsschwangeren Monologe zu Anfang und Ende des Filmes gestört, die für mich auch total an der Inszenierung vorbeigehen.

Dass Snyder bei der Inszenierung durchaus gute Absichten hatte, glaube ich ihm beispielsweise. Ich denke aber, dass ihm nicht aufgefallen ist, dass die Umsetzung am Ende genau das Gegenteil von dem ausdrückt, was er eigentlich sagen wollte: Frauen in knapper Bekleidung in martialischen Kampfszenen sind nunmal keine Freiheitskämpferinnen für eine starke, eigenständige Rolle der Frau, sondern an Männerphantasien angepasste und völlig unkritische Klischees.

Hätte er diese Klischees kritiseren wollen, hätte es irgendwie, wenn auch nur subtil herauskommen müssen. So stellt er sie einfach nur da, wie zig andere Filme auch und weidet sich quasi noch daran.

Aber das ist ja eben das Gute: Ich weiß, dass es viele anders sehen als ich und zumindest hat Snyder es geschafft, dass man über den Film spricht - auch wenn er kommerziell und bei Kritikern insgesamt ein Misserfolg war. Immerhin löst der Film starke Reaktionen aus.

Die Rollendarstellung habe ich weiter oben ja auch nochmals aufgezeigt und eine Gegendarstellung zu deiner Sichtweise verfasst. Zudem hatte ich für Dich ein Interview mit Snyder aus dem Spiegel im BD-Thread verlinkt in dem ziemlich klar wird, wieso er es so dargestellt hat.

Du vermisst eben die Irnoie an der Sache und somit den satirischen Kontext, aber eben weil er es nicht verharmlosen wollte, hat er genau diese Irnoie nicht eingesetzt.

Zum Ende:

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Der Busfahrer ist nur der Beweis, dass Sweat Pea nur in Babydolls Fanatsie existiert, da dieser ausschließlich in den "Tanzszenen" jeweils vorkommt.

Das Ende spielt sich also vollkommen in Babydolls Kopf ab, während an ihr die Lobotomie durchgeführt wird. In ihrem Innern ist sie frei. In der Realität aber in ihrem Innern gefangen.

Es ist kein frauenfeindliches Ende, sondern ein tragisches...
:p;)


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