Geschrieben: 04 Okt 2017 16:43
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Jackie Chans neuster Streich, ist wieder einmal der perfekte
Genremix aus Action, Abenteuer & Komödie. Wie gewohnt arbeitete
er wieder mit sehr erfahrenen Leuten, die er seit über 20 Jahren
kennt. So wurde beispielsweise Stanley Tong als Regisseur
verpflichtet. Ihre erste Zusammenarbeit entstand im Jahre 1992, als
sie den Film "Police Story 3 - Supercop" in Angriff nahmen. Zu
damaligen Verhältnissen ein recht ordentlicher Film. Schon in
frühen Jahren konnte man erkennen welch hohes Interesse er mit sich
brachte, um solche gewagten Stunts auszuführen. Mit noch so
absurden Ideen setzte er sich durch und sorgte bei dem ein oder
anderen Regisseur für Kopfschütteln. Da sie die verrückte Art von
Jackie Chan teilweise nicht für möglich hielten. Schnell wurde klar
das Jackie Chan sich weiter entwickeln möchte. So kam im Jahre 1995
die nächste Zusammenarbeit zustande. Mit dem Film "Rumble in the
Bronx" konnten die Macher einen echten Erfolg verbuchen, denn mit
einem Budget von 7,5 Millionen $, spielte er souveräne 32 Millonen
$ ein. Dies war ein großer Erfolg für die Macher des Films.
Ein weiterer Schritt für Jackie Chans einzigartige Karriere. Ein
Jahr später folgte der Film "Jackie Chans Erstschlag". Auch hier
konnte Stanley Tong sein mehr als gekonntes Wissen als Regisseur
vollends ausleben, indem er einer meiner Lieblingsfilme
inszenierte, was seine Regie Werke angeht. Nach einer 9-jährigen
Pause trafen sie 2005 wieder einmal aufeinander, als sie den Film
"Der Mythos" zusammen in Angriff nahmen. Meiner Meinung nach der
schwächste Film, da der Film erhebliche Schwächen mit sich brachte.
Die Inszenierung war meiner Meinung nach zu lasch und die Action
nicht auf dem Niveau früherer Stanley Tong Werke. Als ich laß das
die beiden 2015 erneut für einen Film ins Gespräch kamen, war ich
zunächst etwas skeptisch, da ich wie gesagt das letzte Werk von
Stanley Tong doch als sein schwächstes Werk ansehe.
Nichtsdestotrotz freute ich mich auf einen neuen Jackie Chan
Film.
Leider dauerte der Weg nach Deutschland wieder einmal etwas länger,
was die Veröffentlichung dieses Films angeht. Nachdem der Film am
28.01.17 seine Premiere in China feierte, war es für viele Fans
wieder einmal eine Frage der Geduld. Erst am 28.09.17 wurde der
Film in Deutschland veröffentlicht in Form einer Blu-ray/-DVD
Veröffentlichung.
Die Aspekte des Films: Der Film bietet wieder einmal ein buntes
Repertoire aus vielen verschiedenen Ideen. So beispielsweise
beginnt der Film mit einem Erzähler, der uns die Geschichte der
Mythologie zwischen Indien und China verdeutlichen möchte. Dabei
zeigt der Film eine am Anfang schon sehr imposante Bilderflut, mit
einer sehr CGI lastigen Technik. Jedoch sollte man von Anfang an
dabei anmerken, das es sich um eine Kooperation zwischen, China
& Indien handelt. Somit sind die Einflüsse einer indischen
Koproduktion deutlich zu erkennen. Trotz dem versierten Stils des
Regisseurs, war es unvermeidbar, dass man auch die indischen
Bräuche und Kulturen mit ein bauen ließ.
Dies bekommt der Zuschauer auch deutlich zu spüren. Der Film lebt
von einer nun fast abstrakten Art, was die Moral der Geschichte
angeht. So ist es auch nicht weiter schlimm wenn der Zuschauer sich
einfach zurücklehnt und den Film in vollen Zügen genießt. Denn
ohnehin, war es noch nie der Anspruch an Jackie Chan selber, sich
an harte Themen aus dem Alltag heranzutrauen, bis auf wenige
Ausnahmen in seiner bisherigen Karriere. Wenn man sich seine Making
ofs anschaut, merkt man wie er sich in dieser Spielwiese aus noch
so vielen Dingen der Kreativität wohl fühlt. Trotz seinem hohen
Alters und dem fast jeden erdentklichen Stunt den er bisher
abgliefert hat, beweist der Mann jeden Tag aufs neue, seine
einzigarige Art des Filme machens. Er lässt seiner Kreativität
freien Lauf und präsentiert uns bis heute, eine exzellente Mischung
aus waghalsigen Stunts, passendem Wortwitz und einem Hauch
Selbstironie. Er selber würde für seine treuen Fans alles machen,
selbst wenn er dabei sein Leben verlieren würde.
Er ist für mich der einzige Schauspieler auf dieser Welt, der bis
zu seiner Rente alles geben wird. Dies beweist er auch wieder
einmal in diesem Film. Die Action-Choreografie hat er wieder einmal
selbst absolviert. Ich muss sagen zum Glück, denn die Actionszenen
sind wieder einmal das obligatorische Highlight des Films. Man
bekommt eine wilde Action Achterbahnfahrt geboten, die zu keiner
Zeit als Trash betitelt werden müsste. Trotz erkennbarem CGI bietet
der Film im Grundkern genau das, was Jackie Chan seinen treuen Fans
seit über 40 Jahren bietet. Das ist nunmal das wahre Handwerk das
er beherrscht wie kein anderer. Auch wenn das drumherum der sehr
ordentlich inszenierten Actionszenen von zu viel CGI behaftet ist,
würde ich dies nicht dem Reigsseur in die Schuhe schieben, wenn man
es als negative Kritik auffassen möchte. Auch wenn Jackie Chan kein
Freund, dieser fortgeschrittenen Technik ist, hat er selber
eingesehen das es aus heutiger Sicht, das Arbeiten
erleichtert.
Für das Drehbuch hat sich Stanley Tong verpflichten lassen. Er
schrieb die Drehbücher für "Armour of God - Chinese Zodiac", "Der
Mythos", "Jackie Chans - Erstschlag" & "Der Mega Cop", daher
war es für ihn kein allzu schweres unterfangen, für Jackie Chan und
seiner Schauspielkollegen ein passendes Drehbuch zu schreiben. Er
hat sich viele Gedanken gemacht über die hohe Anzahl der
Charaktere. Das Tempo des Films bewegt sich dabei auf mittelmäßigem
Niveau, da Stanley Tong neben den rasant inszenieren Actionszenen,
die Geschichte als wichtigen Aspekt anerkannt hat.
Die Technischen Aspekte: Über das deutlich erkennbare CGI muss ich
wohl nicht mehr näher drauf eingehen, denn dies wurde im oberen
Abschnitt ausreichend besprochen. Der Film wurde in mehreren
Ländern gedreht. So hat sich Stanley Tong bewusste Drehorte in
China, Indien, Dubai und Island ausgesucht. Ich bin froh, das man
auf einen Schauplatz der USA verzichtet hat. Gerade die geannten
Drehorte sollte man meiner Meinung nach, öfters in Filmen
integrieren.
Der Film lebt von einer lebhaften schon gar überzeichneten
Farbkulisse, die als positive Stimmung des Filmes beitragen soll.
Das Szenenbild bietet eine sehr feine Art der Umsetzung. Dafür
engagierte man Ying-Wah Cheung, der dem Film den perfekten
Feinschliff bieten soll. Er war bisher in nur zwei unbekannten Film
als Szenenbildner tätig, wobei ich sagen muss, das er trotz
geringerer Erfahrung als Szenenbilder, mit vielen anderen bekannten
Namen mithalten kann. Teilweise ist mir aufgefallen das der Film
wie ein Gemälde aussah, was wohl an der einfrigen Arbeit von
Ying-Wah Cheung liegen mag.
Die Kameraführung bedient sich typischer Kameratechniken und bietet
somit keine herausragenden Kamerafahrten, wobei dies nicht weiter
kritisch ist. Wing-Hang Wong der als Kameramann tätig war, hat sich
vor allem bei den sehr wichtigen Szenen des Films, näher damit
beschäftigt, wie man den Film bestmöglich einfangen kann. Auch der
Schnitt ist auf die eine oder andere Art eher unspektakulär
ausgefallen, was aber nicht als harsche Kritik zu deuten gilt. Bei
dieser Art der Filme, legt man nicht den höchsten Wert darauf, dass
es in technischer Perfektion vollendet wird. Somit wird der gesamte
Film auf einem ordentlichen Niveau präsentiert, wenn auch ein
teilweise mit zu häufigen CGI Einsatz während der
Actionszenen.
Die Schauspieler: Jackie Chan darf man in der Rolle als "Jack"
bewundern. Er spielt seine Rolle wie immer mit seiner gewohnt
tollpatschigen Art, wobei er auch in ernsteren Szenen durchaus sein
Können als Schauspieler unter Beweis stellt. Wobei die lustigen
Szenen deutlich überwiegen und doch das klare Highlight des Filmes
darstellen.
Disha Patani darf die Rolle als "Ashmita" verkörpern. Sie dient der
optischen Aufwertung des Films und bringt somit einige erotische
Vorzüge mit sich. Schauspielerisch bedient sie sich der indischen
Einflüssen und darf somit nicht mit Schauspielerinnen aus Hollywood
verglichen werden, da die Inder eine ganz andere Art des
Schauspiels mit sich bringen.
Amyra Dastur darf die Rolle als "Kyra" verkörpern. Sie spielt an
der Seite von Jackie Chan. Sie ergänzt somit das Team für die Suche
des Schatzes. Schauspielerisch gefällt sich mir ein Ticken besser
als Disha Patani, da sie in die Rolle mehr integriert wurde und
somit mehr ins Gewicht fällt, was die Geschichte angeht.
Aarif Rahman spielt die Rolle des "Jones". Er ergänzt das Team
neben Jackie Chan und Amyra Dastur. Schauspielerisch agiert er sehr
konzentriert und wurde sehr gut mit der Rolle gemacht, so das er
auch seine Fähigkeiten ausspielen darf, auch wenn er natürlich
nicht mit Jackie Chan zu vergleichen ist, bietet er genügend
Unterhaltung als Schauspieler.
Miya Muqi darf die Rolle als "Nuomin" verkörpern. Auch sie ergänzt
das Team neben Jackie Chan, Amyra Dastur & Aarif Rahman. Sie
stellt das optische Highlight der weiblichen Schauspielerinnen dar.
Sie darf auch im währenden Filmverlauf ihren Luxuskörper zur Schau
stellen. Schausielerisch bewegt sie sich auf dem ähnlichem Niveau,
ihrer Schauspielkolleginen.
Fazit: Die mittlerweile fünfte Arbeit von Stanley Tong im
Zusammenhang mit Jackie Chan, stellt eine deutlich gelungenere
Zusammenarbeit dar, als es zuletzt bei "Der Mythos" der Fall war.
Zudem bietet der Film eine Vielzahl an interessant ausgearbeiteten
Charakteren, die liebevolle in das Geschehen des Abenteueres mit
ein gebracht wurden. Die Action-Choreografie bietet wie gewohnt,
dass enorm hohe Niveau was man von Jackie Chan erwartet. Neben
diesem sehr beudeutsamen Posten, war er unter anderem als Produzent
tätig und ließ seine Ideen mit jeder erdenklichen Phantaise mit ein
fließen. Das CGI bietet gewiss nicht das Niveau was man von
aktuellen Produktionen erwartet, jedoch sollte man so viel Toleranz
mit sich bringen. Stanley Tong ist auch nicht dafür bekannt, das er
sich mit der neusten CGI-Technik vertraut machen möchte. Er setzt
es als notwendiges Stilmittel ein, um der Produktion den Mindest
Standard zu bieten. Die Kulissen sind für eine
Abenteuer-Action-Komödie wie gewohnt, sehr vielfältig. Stanley Tong
hat sich für eine exotische Auswahl der Kulissen entschieden und
hat für meinen Geschmack neben "Jackie Chan - Erstschlag" "Rumble
in the Bronx" seine drittbeste Arbeit als Regisseur abgeliefert.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch diesen Film kaufen würdet,
denn er ist es Wert das man sich ihn kauft. 8/10