Michi's Gurken-Paradies - 50 Shades of Grey

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12. Juni 2015
Hallo liebe Leser, da bin ich wieder!

Wie viele von Euch wissen, habe ich damals im Blulife-Magazin die "Gurken"-Rubrik betreut, in welcher ich in schöner Regelmäßigkeit über miese Filme hergezogen bin.

Nun wurde das Magazin leider eingestellt, aber es werden nach wie vor schlechte Filme produziert, bei dem sich einem die Fußnägel hochklappen.



Aus diesem Grund habe ich beschlossen, in extremen Ausnahmefällen meine Rubrik hier im Blogbereich fortzuführen, und damit zurück zu meinen Wurzeln auf dieser Seite zu kommen.

Den Auftakt macht ein Film, der derzeit in aller Munde ist.

Ich hätte natürlich auch ein offizielles Review über diesen Film schreiben können, aber Wortwahl und Co. hätten wohl kaum dazu gepasst - deshalb gibt es hier meinen Gurkenartikel zu


50 SHADES OF GREY


Wie fangen wir am besten an...

Es war einmal ein kleines „Twilight“ Fangirl, das fand die schnulzige Ballade von Bella und Edward so schön, dass sie sogleich eine Fanfiktion-Geschichte zu Papier brachte. Da bei Bella und Edward außer gegenseitigem Anschmachten nichts lief, würzte sie die Geschichte mit BDSM-Sexszenen, die im prüden Amerika der Gegenwart für Aufsehen sorgen sollten. Diese Geschichte fand ein findiger Geschäftsmann, kaufte sie, und aus der kleinen Fan-Fiktion-Geschichte wurde eine Romantrilogie, welche enorme Verkaufszahlen erreichte. Aus Bella und Edward wurden Anastasia und Christian – ansonsten blieb alles beim Alten.

Ach, was wurde spekuliert, welche namhaften Darsteller die Rollen der beiden übernehmen sollten. Charlie Hunnam (lechtz) und Mila Kunis (doppel-lechtz) waren nur ein Gespann, das im rotierenden Besetzungskarussel genannt wurde.

Die Wahl fiel indessen auf zwei Akteure, die der wortgewandten literarischen Vorlage auch darstellerisch gerecht werden konnten. Ebenso hölzern wie der Satzbau des „Hausfrauenpornos“ agieren Dakota Johnson (gähn) und Jamie Dornan (schnarch) nun auch vor der Kamera und sorgen damit für ähnliche Kritiken, die auch schon bei der Roman-Vorlage Verwendung fanden. Waren die kurzen und einfachen Sätze des Romans noch sinnvoll, um die Leserschaft (deren Blut während der Lektüre nicht im Gehirn, sondern bei den Händen – also weiter unter – gebraucht wurde) nicht zu überfordern, ist deren Adaption in bewegte Bilder bei einem mehr als zweistündigen Film eher hinderlich. Darüber hinaus war Darstellerin Johnson bei weitem nicht so offen für die BDSM-Fantasien der Autorin wie man erhofft hatte, und so ließ sie sich bei den harten Szenen, in denen sie einen leichten Klaps auf den Popo bekam, doubeln.

Nun erwartet man von einem solchen Film nicht viel – allerdings sollte selbst das Erwartete auf der Strecke bleiben. Auf Sex, vor allem solcher der schmutzigen, harten und brutalen Art, wartet man viel zu lange, und wird dabei auch noch kurz und bündig abgespeist. Zumindest zeigt die Darstellerin das, was sie für ihre Brüste hält, und ihren wohlgeformten Popo für amerikanische Maßstäbe über alle Maßen oft, aber in Europa kennt man derartige Bilder bereits aus der Duschgel-Werbung. Unterm Strich wird also nicht genug geboten, um die Zuschauer „bei der Stange“ zu halten. Zum „Glück“ gibt es noch eine Rahmenhandlung, die in Raffinesse, Romantik und Drama den gleichen weichgespülten Sche....dreck zu bieten hat, wie die Twilight-Reihe – nur ohne Vampire, wodurch sie sogar noch ein wenig langweiliger wird.

Nun sollte man auch ein paar lobende Worte einstreuen, denn ganz misslungen ist der Film ja nun nicht, denn der wunderbar melancholische Soundtrack von Danny Elfman entschädigt für den Kauf der Kinokarte, respektive des Datenträgers. Und das Beste dabei: Man muss nicht einmal die Augen dafür öffnen. Ach – könnte man doch nur die stumpfsinnigen Dialoge wegschalten, für die selbst Rosamunde Pilcher im Fegefeuer braten würde!

Trotz vernichtender Kritiken konnte der Film an den Kinokassen überzeugen, vermutlich weil zahlreiche männliche Zuschauer ihren Freundinnen und Frauen nach den Transformers-, Expendables- und der Fast and the Furious-Reihe noch einen Kinobesuch schuldig waren. Strategisch perfekt wurde der Starttermin auf den Valentinstag gelegt, und die Besucherzahlen toppten alles bisher Dagewesene, wodurch die beiden Fortsetzungen schon aus rein wirtschaftlichen Gründen obligatorisch wurden. Das Leiden, sowohl für die Hauptfigur, als auch für die männlichen Zuschauer, ist also noch lange nicht vorbei.

 



 
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ach übrigens , sind das vampirzähne die da aus deinem mund ragen - har har - hö hö
JOE SMITH
20.06.2015 um 23:31
#7
diesen rotzfilm möchte ich noch nicht einmal geschenkt haben . es muss ja eine menge an dummen leuten geben die sich so einen film anschauen . das bezieht sich nicht auf dich . aber so ist das, ein schaf blökt , und alle laufen hinterher , wobei ich sagen muss , das wohl die schafe die intelligenteren sind .

blöde menschheit - aloha
JOE SMITH
20.06.2015 um 23:28
#6
@ Kodijak:
Der Unterschied ist, dass sich "Sharknado" von vorne herein selbst nicht ernst nimmt, im Gegensatz zu diesem hier.

"Zumindest zeigt die Darstellerin das, was sie für ihre Brüste hält.."? Sehr schön formuliert.
plo
16.06.2015 um 11:23
von plo
#5
Sehr geil geschrieben Micha.
Sawasdee1983
15.06.2015 um 07:12
#4
Schön Vorstellung Michael. Schön auch wieder einmal etwas von Dir zu lesen.
Also das mit der Gurke passt bei dem Film ja ganz besonders im doppelten Sinne.
Ich hatte ja seinerzeit ein Review geschrieben und das ohne den Film gesehen zu haben.
Zudem bekam der Film die Auszeichnung -Besonders Wertvoll-
Und das ist er wirklich, hat er es doch tatsächlich geschafft, Dich herauszulocken.:)
Charlys Tante
12.06.2015 um 23:28
#3
Ja echt schön von Dir zu hören, immer her mit all den Filmgurken! Sauer macht lustig! :D
MoeMents
12.06.2015 um 22:05
#2
Das Beste an dem Film ist (was ich ihm somit Hoch anrechne) der Umstand, dass es Dich wieder dazu gebracht hat einen Blog zu verfassen!!!!....;-)

Sehr schön (suff)isant? geschrieben...sorry hab das "ü" auf der amerikanischen Tastatur nicht gefunden...;-)...aber hör mal...jetz mal im Ernst...unter uns Betschwestern...musste es ausgerechnet DER Film sein...(Sharknado 3 kommt doch bald)...die kurze Zeit länger, wäre auch schon egal gewesen!...;-)

Gratulation jedenfalls zu Deinem Durchhaltevermögen und Deiner Leidensfähigkeit! (BDSM anyone?)

denn obwohl BDSM...DER Film bereitet sicher keine Happy "Aua"...;-)

Sie Dir doch lieber den (zu diesem Thema) weit besseren Streifen, "The Secretary" an...

War jedenfalls schön wieder mal von Dir zu lesen!

TOP Blog!

Danke!
Kodijak
12.06.2015 um 20:52
#1

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