DEPECHE MODE – DELTA MACHINE TOUR – HAMBURG 17.06.2013 – KONZERTBERICHT – LIMITED EDITION WITH BONUS-BLOG: “UNBOXING A FILMNERD“ - PART 1

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20. Juni 2013
 
Liebe Bloggemeinde!
Liebe Freunde!
Liebe Leser!
 
Prosaischen und großspurigen Ankündigungen, wie z.B. der Ankündigung eines Blogs im Rahmen der hiesigen Statusanzeige, sollte man „Taten“ folgen lassen – und deshalb gibt’s jetzt (insoweit untypisch für mich, bedenkt man die noch viel großspurige Ankündigung einer ganzen Blogreihe mittels eines Opener-Blogs, die bisher gleichwohl ohne Fortsetzung blieb :-)) also den entsprechenden Blog, was meinen Blog-Output in bisher noch nie erreichte Höhen treibt :-).
 
Dabei ist mir gerade dieser Blog hier eine weitere Herzensangelegenheit – und das macht bekanntlich die „Niederschrift“ eines solchen Blogs leichter.
 
Zunächst ist dabei mit Blick auf die Überschrift festzustellen, dass dieser Blog sich ein wenig wie eine von mir so geschätzte „Limited Edition“ versteht.
Eine solche wird bekanntlich im CD-Bereich zumeist mit dem eigentlichen Album und einer Bonus-CD abgereicht, auf welcher sich in aller Regel B-Side-Tracks und v.a. Remixe befinden.
 
Hiervon inspiriert, gibt’s deshalb hier zunächst den „Album-Blog“, welcher eben eine Review zu dem in der Überschrift benannten (so viel sei hier schon verraten, wenngleich dies kaum überraschen wird :-)) großartigen Konzert darstellt, dem ein „Bonus-CD-Blog“ folgen wird, welcher – insoweit einem „Remix“ nicht unähnlich – das Grundthema des Albums (hier das Mode-Konzert) aufgreift und „variiert“ – hier dergestalt, als dass der Blogersteller die virtuelle Maske fallen lässt und sich auf besagtem Konzert zeigt. Ob der Zeichenbeschränkung (ja, ich weiß, ich schreibe zu viel :-)) ist hierzu aber ein separater Blog notwendig, der kurzfristig nachgereicht werden wird.
 
Soviel also zum Formalen :-) – jetzt dann „in die Vollen“:
 
 
„Der Album-Blog“
 
Eingang erwähnte ich bereits, dass mir dieser Blog eine echte Herzensangelegenheit ist.
Dies liegt schlicht darin begründet, dass die Songs der Band, um deren fulminantes Konzert es hier gehen soll, quasi ein steter „düsterer Begleiter“ meines Lebens war und ist.
Die Songs von DEPECHE MODE haben mich seit frühester musikalischer Sozialisierung begleitet und sind gleichsam zum Soundtrack meines Lebens (jedenfalls für mich selbst) geworden.
Mit den allermeisten Songs verbinde ich ganz persönliche Erinnerungen. Die Songs stützen Eckpfeiler und besondere Momente in meinem Leben, womit selbige zusätzlich zu ihrer soundtechnischen Brillianz auf ewig für mich ganz persönlich verbunden sind.
 
Dabei war die Beginn dieser emotionalen Liaison mit der Band und deren Songs keineswegs euphorisch – Liebe auf den 1. Blick war es nicht :-).
Als überzeugter Elektroniker, der indes mit Musik von Kraftwerk und v.a. dem frühen Tekkno-Sound (Anmerkung: damals schrieb man Techno noch mit kk :-)) musikalisch sozialisiert worden ist, waren DEPECHE MODE mir zwar ein Begriff, allerdings mochte ich eher die basslastigen Tracks – ich liebte „Behind the Wheel“ und natürlich den „Über-Song“ „Never let me down again“ – die Tiefe und die Kraft des Gesamtschaffens der Band erschloss sich mir damals jedoch nicht wirklich.
Letzteres lag sicher an zu ausgeprägter Genrefixierung und eigener Engstirnigkeit – jedoch, mit zunehmenden Alter, zu zumindest meine Erfahrung, beginnt man immer mehr, auch „über den Tellerrand“ zu blicken und eben auch elektronische Randgebiete zu erkunden – und so musste ich geradezu bei DEPECHE MODE landen, wobei deren Album „Violator“, welches (zu recht) kommerziell so erfolgreich, wie kaum ein anderes war, bei mir gleichsam als Auslöser fungierte :-).
Von hieran gab es kein zurück – ich besuchte seither jedwedes Konzert der Band in Deutschland, wobei ich mich allerdings auf Konzerte in Hamburg und Berlin fokussierte. Gerade die Konzerte in der Berliner Waldbühne waren dabei immer besonders, denn die dortige Atmosphäre, das Amphitheaterartige, hat mich immer in den Bann gezogen (insbesondere, wenn gerade dort zu den Klängen von „Never let me down again“ auf sämtlichen Rängen die Hande geschwungen werden und man selbst im Innenraum auf dieses Schauspiel blickt, ist man einfach fasziniert).
 
Allerdings – und das ist weniger eine bittere, sondern eher ein rein rationale Erkenntnis, wird man nicht jünger :-). Das bezieht sich dabei weniger auf Äußerlichkeiten sondern vielmehr auf den Lauf des Lebens als solchem, in welchem man eben Veränderungen unterworfen ist – und so war es mir und meiner Frau in diesem Jahr nunmehr erstmalig nicht mehr möglich, die Konzerte der Band an beiden vorbenannten Orten wahrzunehmen , was eben in dem „Zuwachs“ begründet liegt, der gegenüber der letzten Tour zu „Sounds of the Universe“ hier nunmehr eingetreten ist :-). Heutzutage muss weit mehr organisiert werden, um einen Konzertbesuch zu ermöglichen – und so „schrumpft“ dies dann auf „nur“ noch einen statt zwei zusammen, was aber eingedenk dessen, wie sehr man besagten „Zuwachs“ liebt, kein Beinbruch ist.
 
Lange Rede kurzer Sinn:
 
Am 17.06.2013, dem Tag des DEPECHE MODE-Konzerts in Hamburg, konkret im Stadion des HSV, übergaben wir unseren Sohn in die Obhut meiner Eltern und, da selbige im ehemaligen Landkreis Ludwigslust wohnen, starteten recht früh via Pkw gen Hamburg, konkret gegen 15:30 Uhr, denn um 17:00 Uhr sollte bereits Einlass gewährt werden.
 
Dieser frühe Start war dabei möglich, da ich extra Urlaub für den 17. und 18.06. genommen hatte, was in Erfahrungen von der letzten Tour begründet lag, bei welcher ich direkt nach der Arbeit zum Konzert fuhr, ob der Masse an Konzertteilnehmern und hieraus erwachsener Automassen und hieraus wiederum erwachsenden Masse an fehlenden Parkplätzen fast wahnsinnig wurde und nur mit Müh und Not zum Opener seinerzeit das Stadion erreichte.
 
So langten wir denn diesmal gegen 17:30 Uhr am Stadion an (die enorme Verzögerung war hier schon eingetreten, da trotz früher Stunde eben schon sehr viele andere offenkundig die gleiche Idee verfolgten wie wir) und es gelang auch auf einem der Stadionparkplätze eine Abstellmöglichkeit zu finden.
 
Sodann begaben wir uns (welch Überraschung :-)) ohne Umwege Richtung Stadion – und liefen geradewegs auf einen offiziellen Merchandisestand auf – an derartigen Einrichtungen komme ich nun nie vorbei (der Nerd in mir [„Nerd in me“ statt „Sinner in me“ :-)] will Merchandise kaufen!)  und so wurde dort natürlich ein T-Shirt für den Herrn und eins für die Dame erworben.
 
Bemerkenswert ist dies nur deshalb, weil der dortige Mitarbeiter ein besonderes Schauspiel bot. Selbiger war, um es diplomatisch auszudrücken, ein wenig übervollschlank, was an sich völlig egal gewesen wäre – hätte er es auf meine Anfrage, ob er das T-Shirt nicht noch in XXL habe, nicht für nötig befunden, dezidiert nach einem derartigen T-Shirt zu suchen – und zwar dergestalt, dass er der Menschenmasse vor dem Merchandisestand sein Hinterteil zuwandte und sich in stoischer Gelassenheit nach vorn beugte. Hierdurch geriet seine Hose „ins Rutschen“ und folglich hatte die versammelte Kundschaft das große „Vergnügen“ ein wahrlich auslandendes Maurerdekollete in seiner ganzen „Pracht“ zu bewundern.
Ich kam nicht umhin zu konstatieren, dass ich dieses Bild so schnell nicht mehr würde vergessen können, was mir Zuspruch von allen Seiten einbrachte – und auch zutraf, wie dieser Blogeintrag zeigt :-).
 
Nun gut, sodann gings also ins Stadion, wobei wir den Weg durch die „Katakomben“ wählten – und ironischerweise an in Reihe aufgestellten Dixis vorbeischritten – welch Empfang :-).
 
Nun wurde natürlich das Übliche getan – Gerstenkaltsaft konsumiert – von mir natürlich, meine Frau griff er zu stilvolleren Getränken :-).
 
So vertrieben wir uns die Zeit mit Gesprächen mit Freunden und trinken (letzteres allerdings – soviel zur Veränderung der Lebensumstände – in weit geringerem Umfang als früher :-)).
 
Schließlich, es mag so gegen 20:15 Uhr gewesen sein, betrat die Vorband die Bühne, welche vorliegend an sich eine echte Größe war – die Rede ist von niemand geringerem als Douglas McCarthy, seines Zeichens Frontman der EBM-Heroen (übrigens auch eine meiner favorisierten Bands) Nitzer Ebb!
In gewisser Weise schließt sich mit der Berufung McCarthys als Vorband ein Kreis, denn Nitzer Ebb waren schon auf der ´88-Mode-Tour Vorband und verdanken wohl gerade dem dortigen breitenwirksamen Auftritt ihre Breitenbekanntheit.
 
McCarthy, der hier auf Solopfaden unterwegs ist, präsentierte dabei seinen Solo-Sound, welcher eine bei mir auf dankbaren Boden fallende Mischung aus Techno- und EBM-Elemente darstellt, welche insbesondere von der hypnotischen Stimme McCarthys lebt.
 
Wie hieraus zu entnehmen, schätze ich seinen Solosound und genoss seine Darbietung, den er gut gekleidet und energiegeladen auf der Bühne routiniert zum Besten gab.
 
Für mich war dies eine der besten Vorbandgestaltungen bei Mode-Konzerten überhaupt – allerdings schien die breite Masse der zu dieser Zeit anwesenden Konzertbesucher hiervon kaum Notiz zu nehmen – wie zumeist bei Vorbands zu bemerken, nahmen die meisten McCarthy gar nicht recht war.
 
Letzteres war auch schon in der Vergangenheit zu bemerken – und zwar bei niemand geringerem als „Fad Gadget“, die seinerzeit ebenfalls als Vorband auftraten, obgleich sie dereinst sogar nahezu Vorläufer von Mode waren – und kaum jemand der seinerzeit Anwesenden, nahm überhaupt Notiz von selbigen.
 
Egal, McCarthy lieferte eine bemühte und gute Show – hatte jedoch nur bedingt Gelegenheit, seine Songs anzubringen, denn bereits nach ca. einer halben Stunde, war sein Auftritt bereits beendet – viel zu früh, für meinen Geschmack – aber: auf der anderen Seite stand nun also der Auftritt von Mode unmittelbar bevor!
 
Zuvor noch ein Blick übers Stadion, das sich nunmehr wirklich bis an den Rand seiner Kapazitäten gefüllt hatte. Man stelle sich vor: alle Ränge voll besetzt (natürlich mit Ausnahme der Areale hinter der Bühne :-)) + der Innenraum voll gefüllt – ich will mich zu keinen Schätzungen hinreißen lassen, aber es waren verflucht viele Menschen dort Gast!
 
Zwei Worte zu den „Fans“ seien an dieser Stelle gestattet:
 
Der Altersdurchschnitt war bunt gemischt, wobei wir durchaus noch zu den „jüngeren“ Konzertteilnehmern zählen durften, was wiederum verdeutlicht, dass Mode eben für viele verschiedene „Generationen“ Soundtrack des Lebens war und ist.
 
Die Quote der „Schwarztragenden“ hat wieder etwas gegenüber der „Tour of the Universe“ zugenommen :-) – allerdings verdeutlicht auch die „Kleidungsordnung“ der Fans, die doch weit vom früheren strikten Schwarz entfernt war, das DEPECHE MODE heute eben auch musikalisches Allgemeingut sind und nicht mehr „nur“ bzw. „primär“ eine bestimmte „Zielgruppe“ ansprechen.
 
Meine Frau und ich waren indes in schwarz da – worin auch sonst (zumal ich bekanntlich privat auch keine andersfarbigen Klamotten mein Eigen nenne :-)).
 
Ein Wort zur Bühne selbst:
 
RIESIG :-) – mit insgesamt 3 Videoleinwänden, wobei ein ganz große unmittelbar hinter der Bühne lag, während 2 kleinere, gleichwohl aber immer noch sehr große Leinwände jeweils links und rechts der Bühne befindlich war.
 
Auf den letztgenannten Leinwänden lief nun während der Vorbereitungen der Stage-Crew für den Auftritt von Mode Werbeeinspieler des NDR 2, welcher mit dem Song „Heaven“ unterlegt war, was bereits allgemeinen Jubel auslöste.
 
Dann gabs noch einen Einspieler, mit welchem sich DEPECHE MODE ihre karitativen Bestrebungen in Bezug auf die Versorgung Bedürftiger mit Wasser unterstrichen, was ich als lobenswert empfand.
 
Sodann unter frenetischem Jubel der unzähligen Fans betraten Andrew Fletcher, Martin L. Gore und Dave Gahan, ihres Zeichens die Band DEPECHE MODE firmierend, die Bühne!
 
Begeleitet wurden sie dabei von einem Schlagzeuger, der in der weiteren Folge schier Unglaubliches leistete sowie einem 2. Keyborder.
 
Man eröffnete mit dem Opener des Brillianten neuen Albums „Delta Machine“ – „Welcome to my World“ gefolgt von dem auch auf dem Album folgenden Stück „Angel“.
 
An dieser Stelle mal eine Anmerkung zu „Delta Machine“ – in der Zillo, dem Sonic Seduce oder der Orkus (so genau weiß ich das nicht mehr :-)) war zum Release des Albums die Überschrift zu lesen: „Ist Delta Machine der neue große Wurf?“
 
Für meinen Geschmack – ABSOLUT!
„Delta Machine“ dokumentiert meiner Meinung nach eine weitergehende Entwicklung der Band und transportiert einen wirklich besonderen Sound, der sich indes nicht direkt beim ersten Hören aufdrängt.
Das Album ist vielmehr darauf angelegt, wieder und wieder gehört zu werden und die Brillianz des Sounds eröffnet sich erst hierdurch, denn zunächst mag das Album auf den geneigten Hörer ein wenig sperrig wirken.
Öffnet man sich ihm, wird man allerdings reich belohnt – mit einer der besten Produktionen von DEPECHE MODE seit Jahren!
Die Songs „schleifen sich ins Hirn“, was besonders für „Secret to the End“ gilt, welcher ebenso mein wie auch der Lieblingssong von meinem geschätzten Kollegen Kodijak ist – ein Song, der einen wie ein Virus infiziert :-).
 
So viel nur kurz zum Album – die soundtechnische Liveumsetzung empfand ich dann aber leider als nicht so überzeugend. Gerade die beiden vorbenannten Opener des Konzertes, vermochten live nicht die ihnen grundsätzlich innewohnende Kraft zu entfalten – jedenfalls für meinen Geschmack.
 
Gleichwohl wirkten auch diese Songs live sehr gut – und insbesondere wurden diese von Dave gewohnt exzellent performed – aber die klanglich überzeugte mich dies nicht vollends.
 
Übrigens ähnlich wie die später folgende Livedarbietung meines Lieblingssongs vom neuen Album, dessen Kraft live ein wenig unterging – aber, dass ist „Jammern auf ganz hohem Niveau“ :-).
 
Absolut überzeugend und somit prädestiniert, zukünftig integraler Bestandteil der Songauswahl bei Livekonzerten zu werden, war aber „Soothe my Soul“ vom neuen Album, welcher live einfach vollauf überzeugte.
 
Hierneben konzentrierten sich DEPECHE MODE vornehmlich auf ihren musikalischen „Backkatalog“ und bekanntlich gibt es hier so vieles Phantastisches, dass allein das Treffen einer Auswahl mir selbst kaum möglich gewesen wäre – Mode hatten aber sehr gut gewählt.
 
So gab es für die oldschool-Fans, zu denen ich mich nur allzu gern zähle, solch zeitlose Klassiker wie „Black Celebration“ (wunderbar wenn eine derartige Menschenmasse offentlich eine „schwarze Messe“ zelebriert :-)), „Just can get enough“, „A Question of Time“und v.a. das von Martin brilliant performte „But not tonight“ – wunderbar !
 
Bei letzterem Song, exakt an der Textstelle: „oh god it´s raining and I …“ begann es leicht und nur für ca. 5 min. zu nieseln – ein wahrlich magischer Moment!
 
An dieser Stelle sei mal angemerkt, dass die Titelbenennung hier nicht die Reihenfolge der Permance wiedergibt und ich sicher nicht alle Songs, die gespielt wurden stoisch „abarbeite“. Die Benennung versteht sich nur beispielhaft.
 
Hierneben wurden natürlich auch die großen Klassiker gespielt wie das (im besten Sinne) ins Museum gehörenden „Enjoy the Silence“, „Policy of Truth“ und „Personal Jesus“ – bei letzterem eröffnete die Band mit einer quasi Country-Version, die dann letztlich in den eigentlichen Wall of Sound überging – großartig!
 
Martin performte dann das wunderbare „Home“ von dem ebenso wunderbaren Album „Ultra“ betont getragen und mit großen Gesten – wunderbar in Szene gesetzt!
Überhaupt, die Inszenierung!
 
Schließlich sind wir ja eine Filmseite - und damit der vorliegende Blog nicht völlig „off topic“ wird :-) – aber auch weil ich einfach nachhaltig hiervon beeindruckt war, ein kleiner Schlenker in Bezug auf die Videounterstützung:
 
In einem Wort: PHANTASTISCH!
 
Auf den bereits beschriebenen Leinweinden wurden immer wieder neben der Übertragung des Livebildes von der Bühne extra produzierte Videos, passend zu den jeweiligen Songs, zugespielt.
 
Besagte Videos wiesen dabei unverwechselbar den optischen Stil Anton Corbijn aus – zumeist in Schwarz-weiß gehaltene Aufnahmen, die die Bandmitglieder oder sonstige Personen bei Verrichtung diverser, jeweils auf den Song passender Tätigkeiten zeigten , und dabei durch ihren Look den Sound unglaublich trugen.
 
Corbijn hat den Stil DEPECHE MODEs so nachhaltig geprägt, dass dieser einfach „dazugehört“, die eingespielten Videos einfach integraler Bestandteil des Liveerlebnisses wurden.
 
Besonders nachhaltig empfand ich dabei das Video zu dem wunderbaren, hier auch endlich wieder gespielten „Halo“ – das in sich geschlossene, hierzu laufende Video passte „!wie Faust auf Auge“ und regte far noch zum Nachdenken an – mich selbst hat dies bis heute nicht recht losgelassen :-).
 
Kurz: Corbijn Videoinstallationen waren wahrlich meisterlich!
 
Meisterlich war auch die Bandperformance insgesamt – zu keiner Zeit merkte man den „Alterungsprozess“ bei der Band (aller Mitglieder sind immerhin schon über 50) – im Gegenteil! Der hypnotische Dave lieferte ein frenetische Perfomance, gab sichtlich alles und, was ich als besonders schön empfand, hatte offenkundig Freude an dem Konzert und an dem Feedback des Publikums, welches wirklich ebenso frenetisch anwortete.
 
Dabei hatte Dave übrigens die Eitelkeit wieder gepackt – und entgegen ursprünglicher Ankündigungen war das ergraute Haupthaar doch wieder gefärbt :-). Aber für Eitelkeit bestand auch Anlass, denn je mehr sich Dave seiner Kleidung entledigte, umso frenetischer feierte dies das Publikum – wie immer bei Mode-Konzerten!
 
Dave ist, um es lachs auszudrücken, die „geborene Rampensau“, das Zentrum der Band in der Livepräsentation – und er machte seinen Job wieder einmal extremst gut!
 
Die Harmonie innerhalb der Band stimmte dabei diesmal – Martin und selbst Fletch wurden von Dave immer wieder Raum gewährt, was mich ebenso freute.
 
Insgesamt einfach ein gefühlt (auch wenn es hinter den Kulissen oft anders aussieht) überaus harmonischer Auftritt!
 
So spielte man von etwa 20:45 – kurz vor 23 Uhr, um dann nach peitschenden „Zugabe“-Rufen nochmals zurückzukehren und gegen 23:15 Uhr das Konzert endgültig zu beenden.
 
DEPECHE MODE spielten also zeitlich länger, als auf den meisten früheren Konzerten – was abermals besonderes Lob verdient!
 
Der Schlusssong konnte nur mit einem einzigen Song bestritten werden – dem Song, der immer eingesetzt wird und der immer, wirklich immer funktioniert und einen Live gleichsam sprachlos macht – „Never let me down again“!!!!!
 
Ich selbst schätze eigentlich die Live-Version des Songs, bei welcher Billy Corgan in L.A. dazukam, mit am meisten – aber die „Live in HH“-Version war einfach Wahnsinn!
 
Das Konzert endete mit diesem brillianten Song und (geschätzt) gut hunderttausend Menschen, die beide Arme hochstreckten und selbige nach links und rechts im Takt wiegte – unter Anleitung des „Zeremonienmeisters“ Dava Gahan – war sich, wie ich, im Innenraum umsah, war, wie immer, zutiefst berührt – und genauso wurde man in die Nacht entlassen!
 
Emotional aufgewühlt bahnten wir uns sodann den Weg zum Auto, was ob der Menschenmassen eine gute halbe Stunde dauerte.
 
Da die Parkplätze gesperrt worden waren, mussten wir hiernach noch eine gute Stunde warten, ehe wir selbigen verlassen konnten und waren letztlich erst um 02:30 zu Hause.
 
Aber all dies vor vernachlässigungsfähig! Wir hatten (wieder) an etwas Besonderem teil. An einem Moment im Leben, der einem als Fixpunkt in Erinnerung bleibt – untermalt von der Musik von niemand anderem als
 
DEPECHE MODE!
 
 
Danke für Lesen dieses "artfremden" Blogs - Kommentare sind herzlich willkommen :-).
Auf bald beim "Bonus-CD-Blog"!
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Kommentare

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@ MoeMents - DANKE :-) - die Alben, die sich erst nach und nach erschließen sind doch, wie Du schon andeutest, meist die, die sich letztlich als besonders nachhaltig darstelllen :-).
Danke für Deinen sehr netten KOmmentar!
Cineast aka Filmnerd
26.06.2013 um 12:53
#23
Soo, nun endlich auch den ersten Teil richtig gelesen!

Toller ausführlicher Konzertmitschnitt den zu da abliefertst. Der Besonders durch deine Verknüpfungen enrom aussagekräftig wird.
Diese genialen Verbindungen die sich durch Songs/einer gewissen Band/einem bestimmten Lebensabschnitt in unser Leben pflastern und damit verweben, sind einfach ENORM berreichernd.
Weil du zu Beginn schon von "Eckpfeilern und besonderen Momenten" sprachst!! Einfach herrlich!

Zum neuen Album selbst, ich habs mal besorgt und derweil noch keine Zeit aufmerksam reinzuhören, aber auf die schnelle klang es, wie auch du es schilderst "sperrig" wobei das eben noch nichts heißt.
Sowas hatte ich schon oft und vieles eröffnet sich einem erst richtig, wenn man Zeit/Ruhe und eine individuelle Tendenz zuläßt.
Einige Alben - besonders das letzte Arcade Fire - kamen bei mir erst durch das Hinterköpfchen zum zerebralen Musikerherz ;)

Der "Magic Moment" mit dem Regen ist wirklich genial!

Vielen DANK für die tiefen Einblicke (Maurerdeko ;) und auch den dazugehörigen zweiten Teil der Besonderes ans Licht bringt.
Toller BONUS!!
MoeMents
26.06.2013 um 12:44
#22
@ CineasticDriver - Danke für das profunde Lob - ich werd gleich rot :-).
Bei "Delta Machine" sind wir absolut einer Meinung - und Besitzer derselben CD-Aufmachung (wie so bin ich nur nicht überrascht, dass auch Du auch im CD-Bereich, wie ich, zu den Limitierten Fassungen greifst ? :-)).
... und falls mir wirklich mal die textliche Gestaltung des Tourbooks angeboten werden sollte - würde ich auf eine etwaige Gage zugunsten von DM-Devolutionalien verzichten. :-)
Danke für Deinen sehr netten Kommentar!
Cineast aka Filmnerd
24.06.2013 um 14:31
#21
Ein Off-Topic Review, das sowohl als Hommage für eine der größten, noch existierenden Bands fungiert als auch ein analytischer Blick "hinter die Kulissen", welcher das Konzert in Hamburg auch für den Leser so detailliert bildlich kommentiert als wäre man selber live dabei gewesen. Unbeschreiblich gut !

Auch ich muss gestehen, das sich die Kraft und Ausdrucksstärke des neuen "Delta Machine"-Albums erst -wie bei jedem GUTEN Album- erst nach mehrmaligen Hören für den Musikfreund und Fan erschliesst. Die geradezu poetisch-angehauchten Texte sowie die musikalische Brillanz spiegeln die Erfahrungen von DEPECHE MODE wider. Ein in meinen Augen wunderbares Album, das in meiner Sammlung als Deluxe Edition im Digibook vorliegt. Du hast das Konzert sowohl in inhaltlicher als auch musikalischer, emotionaler (!) und visueller Hinsicht geradezu greifbar für den Leser gemacht. Die Band sollte Dich für ihr Tourbook oder ihre offizielle Website engagieren. Outstanding !
Vielen Dank ! :-)
CineasticDriver
24.06.2013 um 12:55
#20
Ja das ist sie manchmal wirklich! ;)
Joker1969
21.06.2013 um 10:56
#19
@ Joker1969 - offenkundig :-) - zumal ja nicht nur, was den "Herkunftsort" angeht! Klein ist die Welt :-).
Cineast aka Filmnerd
21.06.2013 um 10:50
#18
Ja mein lieber! Ein Teil meiner Familie kommt aus Mecklenburg, wo ich sehr viel meiner Kindheit verbracht habe! Gebe dir mal einen Link wo meine Oma mütterlicher seits bis 85 gewohnt hat. Ja und der rest meiner Familie die fast ausgestorben ist ihren Wohnort hatte! Meine Schwester ist in Friedland gebohren und meine Famile bestzte fast den komplette Ort Brohm / Cosa! Noch heute ist von meinem verstorbenen Cousin der Besitz in Familienhäne! In Brohm waren früher immer dort Rockfestivals!
http://gasthof-brohmer-berge.de/Startseite.html
und hier wohnte meine Oma! Ich bin immer mit dem Bollerwagen die Schlossauffahrt runtergefahren. Hinter dem Haus war ein Plumscloo mit herz! Innentoilette gab es nicht! ;) Was für eine geile Zeit! War aber ewig nicht mehr dort!
Du siehst wir haben was gemeinsam! ;)
Joker1969
21.06.2013 um 10:32
#17
@ Tribun Maximus - freut mich, dass er diese Wirkung auf Dich hat :-) - so soll es sein - go out and bang your head! :-)
Danke!
Cineast aka Filmnerd
21.06.2013 um 09:42
#16
@ Kodijak - sind wir also auch hinsichtlich dieser "Sozialisierung" auf einer Linie :-).
Das Dave konditional und damit stimmlich über die Gesamtdauer des Konzerts zunehmend "nachläßt", trifft sicher in einigen Fällen (leider) zu - für das hier beschriebene Konzert kann ich derartiges allerdings wirklich nicht bestätigen. Dave gab bis zuletzt alles - und durch die Soloauftritte von Martin, die clever über das Konzert verteilt waren, bestand offenkundig genügend Möglichkeit zur "Erholung" für Dave (und, wie ich bemerkte, zur Auffrischung der Frisur :-)).
Ach ja, dass "Dave Dancing" :-) - dazu muss ich erst mal sagen, dass wir früher regelmäßig bei den Depeche Mode-Partys in der Hamburger Markthalle waren (wo übrigens Mesh häufig Liveact war :-)), wo dann (wie üblich bei Fantreffen) "Dave Dancing Contest" stattfanden, an denen wir uns tatsächlich beteiligten - und einer von uns sogar wiederholt "siegte" (ich war es allerdings nicht :-)).
Gerade dieses "Markenzeichen" hatte ich während der "Nullerjahre" ein wenig bei den Livekonzerten vermisst - beim nunmehrigen gab Dave aber alles und bot tatsächlich "alte Dave-Dance-Qualitäten" sogar mit Persiflage auf M. Jackson per Griff in den Schritt und "Tanz an der Stange" in Form des Mikrofonständers :-) - Kurz: ein wirklich überzeugender Auftritt Daves - und v.a. ohne Stimmabfall :-) - Du kannst Dich also zu Recht auf das Wiener KOnzert freuen.
Was den Livedrummer angeht - Danke für die Info ("Ostbahnkurti" sollte ich mir wirklich mal ansehen :-)).
So überzeugend der auf eine Art auch war - auf eine andere hast Du wiederum völlig Recht - der reine Elektroniker in mir würde sich ein Konzert "old style" über alle Maßen wünschen - ein reines "Synth-Gewitter-Klangerlebnis mit ordentlich Bass auf die Ohren", dass wäre was - allerdings hat es so auch funktioniert, wenngleich, wie hier schon erwähnt, gerade die Delta Machine Songs mit Livedrummer nicht so richtig (also inicht so, wie auf dem Album selbst) überzeugen - leider. Bei dem Releasegig in Wien, den Du ansprichst und der mir bekannt ist, war dies irgendwie gelungener - aber das lag bei uns vielleicht auch an der Abmischung - bin gespannt, wie Du dies in Wien erleben wirst.
Eine "Rückkehr" von Alan wäre grandios - und obgleich man sich wohl immer noch wechselseitig zugetan ist, ebenso unwahrscheinlich :-). Allerdings liebe ich Alans Soloarbeit mit Recoil - toller Sound - und ich plane noch immer die Live BD "A Strange Hour" zu kaufen :-).
"Goodnight Lover" hat bei "Playing the Angel" wirklich sehr gut funktioniert - bei der jetzigen Tour gabs "Goodbye" vom neuen Album als "Schlusssong" vor der Zugabe - passend - allerdings für meinen GEschmack der schwächste Song von Delta Machine.
Die Bare Versions hab ich noch als Bootleg :-) - wirklich genial :-).
DANKE für Deinen wunderbaren Kommentar + GOD SAVE DAVE :-)!

@ Herzleid - Dacht ichs doch :-). Danke fürs Lob - der DM-Virus läßt uns eben nicht los. Die Idee, an weiteren Konzerten teilzunehmen, steht hier auch im Hinterkopf :-) - ein Freund von mir hat noch Karten für mehrere der Hallenkonzerte im Herbst - ich fürchte, dass ich da nicht wiederstehen kann :-).

@ Joker1969 - Anne Clark flasht mich immer noch absolut! "Sleeper in Metropolis" gaanz laut aufgedreht :-) - herrlich! :-) "The Cure" wunderbar - übrigens exzellent gecovert von "And One" :-).
Da war "Oldjoker" also auch mal einer von uns :-) - u.v. wars Du mal in meiner Heimat MeckPom :-) - dass man da ein wenig verstört, wenn man den Look zur Musik präsentiert, glaub ich gern - v.a. zu der von Dir beschriebenen Zeit. Bei mir setzte dies ja später ein, aber auch Mitte der 90er konnte man mit dem entsprechenden Look durchaus "anecken".
Dabei war und ist die (heutige) Elektro-Goth-Szene und die Szene um Bands wie DM durchaus praktisch in der "Brunft", wie ich früher selbst erfahren habe :-).
Letztlich ist es auch egal, welche Musikrichtung man präferiert - entscheidend ist, ob und inwieweit die Musik einen "mitnimmt", was insbesondere für das Liveerlebnis gilt - wenn ein Moment kreiert wird, den man "fürs Leben festhält", dann war das lohnend und wichtig - ob nun bei AC- Blitz - DC :-) oder DM :-)!

@ All - abermals vielen Dank für Eure sehr netten und sehr ausführlichen Kommentare!
Cineast aka Filmnerd
21.06.2013 um 09:40
#15
Was für ein emotionsgeladener Fanblog. Auch wenn die Musik von DM nicht mehr vorrangig meinen Hauptnerv trifft, so muss ich mich dennoch ein wenig outen. Es gab 1986-1987 eine Zeit, da verviel ich, wenn auch recht kurzweilig, dieser Musikrichtung. Es war die Zeit von The Cure, Anne Clark und auch Depeche Mode. Damit signalisierte ich stylisch eine Art ausbrechen und Provikation unserer damaligen Gesellschaft. Es war die Zeit meiner Lehrausbildung, die ich in Greifswald verbrachte. In dieser Gegend galt ich mit meinem Aussehen als totaler Freak. Mein abschwören der Rock und Heavy Metal Musik hatte aber auch strategische Hintergründe. Sie diente lediglich der Verbesserung meiner Brunstzeit. Damit hatte ich auch sehr großen Erfolg. ;)
Als diese dann mit einigen Eroberungen vorrüber war und die normalität zurückkehrte, besann ich mich wieder meiner Urinstinkte.
Mit einigen schrägen Verfehlungen, die immer nur dem Zweck dienten, ist sie zum Glück bis heute geblieben.
Damit bin und bleibe ich ein Fan der Rockmusik. Aber durch die vielen Geschmacksverzerrungen, welche auch mal (Kool and the Gang) mit "Ladies Night" galt, habe ich aber ein sehr breit gefächertes Musikempfinden, welches sogar bis in den Bereich Klassik reicht.

Aber um auf dein anscheinend emotional ergreifendes Konzert zurückzukommen, so kann ich Dir voll und ganz nachfühlen, da ich einige solcher Momente erleben durfte, von denen wir auf der anderen Seite der Mauer, damals nur träumen durften.

Es war der Besuch von AC/DC 2x, sowie insbesondere KISS LIVE in der Porschearena in Stuttgart. NICHTS, aber auch rein garnichts, wird bei mir diese Erlebnisse, Empfindungen und Emotionen mehr toppen können! Sie haben die Messlatte bei mir derart hochgesetzt, dass ein weiteres übertreten der Schallmauer nicht mehr möglich sein wird.

Als Musikfan kann ich dir dennoch nur gratulieren, da solche Magie, die von derartigen Bands ausgehen, leider vom Aussterben bedroht ist. Zu kurzweilig sind die Musikrichtungen heute. Zu wenige schaffen noch derartige Emotionen zu vermitteln. Daher können wir uns irgendwie auch zu einer bedrohten Fangattung zählen, die irgendwann, ohne Zähne und mit Krückstock diese alten Songs im Altersheim dahinsummen. Was für eine heitere und geniale Vostellung,
zu der natürlich auch dein Blog zählt. ;)
Joker1969
21.06.2013 um 07:35
#14

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