Der Marsianer

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13. Oktober 2015





In meinem Jahresvorschaublog hatte ich diesen Film noch gar nicht auf dem Schirm und auch die meisten Filmzeitschriften hatten keine Ahnung, was Ridley Scott da so macht.

In Interstellar war Matt Damon und Jessica Chastain schon mit im Boot, jedoch spielte dort jeder so seinen eigenen Part. Dennoch war Matt Damon hier schon einmal ein wenig eingespielt und auf die Einsamkeit im All oder einem Planeten mental bestens vorbereitet.

Diesen Film wollte ich nachdem ich davon erfahren hatte unbedingt im Kino mit meinen Kids sehen.

Am Montag an einem Kinotag in Köln, war es dann soweit. In meinem Lieblingskino (Black  Box) in Reihe 7 von 14 nahmen wir die Plätze 7-4 in Beschlag. Leider haben wir, da kurzfristig erst gebucht, keine besseren mehr ergattern können.
Zwar ist das 3D Bild sehr groß,  nur sitzt man leider doch zu nah und muß sich den Kopf verrenken.

Nun gut, egal sagten wir uns, jetzt oder vielleicht nie.

Hollywood hat in den letzten Jahren schon so einige gut gemeinte Weltraumepen in den Sand gesetzt.  Mit Der Marsianer hat man sich einen erfahrenen Regisseur an Bord geholt, der schon mit Alien und Prometheus (es folgt zu beiden Filmen demnächst ein Sequell, das etwas aufeinander abgestimmt sein soll) zeigte was er auch hier so drauf hat.

In 3D hatte Ridley Scott auch schon Prometheus auf die Leinwand gebracht und diese Umsetzung war wirklich gelungen. Umso gespannter war ich als 3D Fan natürlich auf diese Umsetzung. Erst vor ein paar Wochen habe ich mein 3D Equipment auf ein professionelles Shutterniveau gehoben und habe jetzt keine Aussetzer mehr.

Jetzt ist es aber genug mit dem Vorgeplänkel.

Der Film startet direkt auf dem Mars

und man bekommt in den ersten Dialogen mit, das die Crew eine verschworene Gemeinschaft ist. Man neckt sich wo man nur kann. Aber bevor man es sich im Sessel so richtig bequem gemacht hat, nun ja, ich musste leider schon etwas schräg sitzen, ging es auch schon mächtig los auf der Leinwand und die Crew musste extreme Entscheidungen treffen.


Ein Abbruch der Mission war unausweichlich geworden.
Hierbei blieb jedoch einer als tod geglaubt auf dem Mars zurück.

Auf dem Mars:
„Alle Menschen besitzen einen Urinstinkt sich gegenseitig zu helfen. Wenn sich ein Wanderer in den Bergen verirrt leitet man eine Suchaktion ein. Wenn ein Erdbeben eine Stadt zerstört, schicken Menschen aus aller Welt Hilfslieferungen. Dieser Instinkt findet sich in jeder Kultur, ohne Ausnahme“.

Mission Control:

„Heute Morgen um 04:30 Uhr registrierten unsere Satelliten in der Nähe unserer Ares III Station auf dem Mars einen Sturm. Der Sturm wurde immer heftiger und wir mussten die Mission abbrechen, aber während der Evakuierung kam Astronaut Mark Watney ums Leben“.

Auf dem Mars:

„Ich lege ein offizielles Logbuch an. Mein Name ist Mark Watney

und ich lebe noch, offensichtlich. Ich kann weder die NASA noch meine Crew kontaktieren. Es würde sowieso 4 Jahre dauern bis mich eine andere bemannte Mission erreicht. Die Station ist nur für 31 Tage ausgelegt, also angesichts dieser Aussichten bleibt nur ein Option, Ich muss mich mit Wissenschaft aus der Scheiße ziehen.
O.k. rechnen wir es durch. Ich muss einen Weg finden, Essen für 4 Jahre anzubauen,  hier, auf einem Planten auf dem nichts wächst.

Aber wenn ich es nicht schaffe, die NASA zu kontaktieren,

spielt das auch keine Rolle mehr. Noch Fragen Neil Armstrong“.

Ares III Crew:
Wir haben ihn zurückgelassen, holen wir unseren Mann.

Die NASA hat das abgelehnt,


das heißt, worüber wir hier reden ist Meuterei. Wenn wir die Vorräte nicht übernehmen können, sterben wir. Zerstören wir den Gravitationsassistenten, sterben wir.


Bei der NASA:
Das ist das Weltall, es kooperiert nicht. Ich garantiere euch, an irgendeinem Punkt läuft einfach alles schief.

Hilfe ist nur 140.000.000 Meilen entfernt. 


Der Marsianer ist ein klassisches Weltraumdrama mit einem grandiosen Matt Damon,
der jedoch von den auf dem Mars zurückgelassenen Disco Klassiker eines Crew Mitgliedes wie Waterloo oder Don`t Leave Me This Way und ähnlichem ziemlich genervt ist.
Natürlich spielen allen anderen ihren Part ebenfalls hervorragend. Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht weiter darauf einghen, da ich sonst doch vielleicht zuviel verrate.

Der Soundtrack  ist durchaus passend zu dem ansonsten hervorragend in Szene gesetzten Drama bei dem es um nichts anders als das nackte Überleben geht. Wer sich darauf einlässt, der kann mit Matt mitfiebern, ob er das schier unmögliche schaffen kann. Nur sein außerordentlich humorvolles Gemüt verschafft ihm die nötige Gelassenheit. Da sich viel im Raumanzug abspielt ist die Mimik natürlich sehr eingeschränkt und es muss mit der Körpersprache gearbeitet werden. Diese setzt Matt hervorragend ein und man muss oft mit schmunzeln.

Es ist so eine Art moderne Robinson Crusoe Geschichte mit Niveau.

Was in Robinson Crusoe Freitag ist, ist im Marsianer der PC mit dem man sich sehr gut unterhalten kann.

Nachdem Mark nun überlebt hat, muss er einen Weg finden um auch weiter zu überleben.

Diese Geschichte wird wirklich spannend von Ridley Scott auf der Basis des Buches von Andy Weir, der schon 2009 mit dem Schreiben begonnen hatte und hierfür sehr viel wissenschaftliches Hintergrundwissen mit einbrachte, erzählt. Als ehemaliger Informatiker versteht er zudem auch die Sprache der Computer. Das meiste was im Buch beschreiben wurde ist auch technisch umsetzbar, so Weir. Nur der Sandsturm auf dem Mars sei wegen der doch zu dünnen Atmosphäre mit 95 % CO2 so nicht möglich.
Der Film schafft es die eigentlich unmögliche Rettungsaktion so darzustellen, das man sich ein solches Rettungszenario vorstellen kann.
Die Physik, Chemie, Gravitationsphysik, Botanik, Informatik etc. wird benutzt um die sich immer wieder verändernde Situation anzupassen um das Unmögliche zu schaffen.

In jüngster Zeit haben Fotos der aktuellen Marsmission aufgezeigt, 

das Aufnahmen der gleichen Stelle in verschiedenen Zeiten nachvollziehbare Veränderungen aufweisen. Es besteht der Verdacht auf Wasser. Man, was geht da nur vor auf diesem Palaneten.

Es sind natürlich nur begrenzt Lebensmittelvorräte und Wasser an Bord.

Mark ist nicht nur Astronaut sondern auch Botaniker. Was wäre gewesen, wenn jemand anders auf dem Mars zurückgeblieben wäre.

Mark weiß, was man benötigt um Lebensmittel anzubauen. Nur wie auf einem Planeten wo nichts wächst. Alles das wird sehr spannend und kurzweilig geschildert,  zudem geizt der Film nicht mit Humor, sodass ich auch einigemal herzlich lachen musste. Der Film ist kein bierernstes Drama sondern nimmt sich bei aller Dramatik nicht zu ernst. Das führt  aber auch dazu, dass der Zuschauer immer etwas auf Distanz das Treiben auf der Leinwand verfolgt.

Also sollte einmal jemand von euch da draußen an den PCs oder Laptops oder Handy etc. wo auch immer ihr diesen Blog empfangen könnt, auf dem Mars zurückbleiben, dann wäre es von Vorteil, wenn ihr diesen Film hier gesehen habt, damit ihr verdammt noch einmal auch überlebt oder etwa nicht.

Ach ja, bei allem Enthusiasmus sollte ich den Film auch noch bewerten.

Ansichtssache: Film: 4,5 von 5 (ich liebe solche Weltraumdramen und der Marsianer ist ein tolles Drama, das sich gerade auch in 3D zu sehen lohnt. Tolle Bilder vom Mars.
Bild im Kino: 4,0 von 5 (na ja es war schon manchmal etwas Ghosting dabei). Dennoch sehr scharf ohne erkennbares Korn. Das Weltall ist wirklich schwarz. 
Sound im Kino: 3,8 von 5 ( nicht schlecht jedoch hätte er durchaus etwas kräftiger in einigen Szenen sein können. Vielleicht lag es auch am Sitzplatz, deshalb warten wir die BD ab. Der Soundtrack sehr interessant und in Anbrecht des Augenzwinkerns mit dem der Film gedreht wurde, passte er wirklich gut, ähnlich dem wunderbaren Guardians of the Galaxy)
In diesem marsianischen Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly




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Kommentare

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@BTTony
Ich hoffe Du hattest schon die Gelegenheit diesen Film im Kino zu sehen.
@MoeMents
Matt ist schon ein spezieller Schauspieler. Er passt aber super diese Rolle. Ridley musste ihm zudem versprechen, das es kein Interstellar Verschnitt wird.
Die meiste Zeit hat er alleine drehen müssen. Die Crew hat er erst relativ spät am Set begrüßen dürfen. So wollte Ridley das ganze Drama authentischer gestalten und es wirkt.
@Ko?ijak
Da verpasst Du wirklich einen im Kino hervorragend wirkenden Film.
Ich habe mir sagen lassen, das die Lektüre als Aperitif nicht schaden kann. Bei vielen Film weiß man zudem wie es vorher ausgeht.

Vielen Dank an euch alle für die motivierenden Kommentare. In letzter Zeit wird da ja recht sparsam mit umgegangen, wieso auch immer.
Bis zum nächsten Blog.
Charlys Tante
17.10.2015 um 08:03
#4
eine sehr schöne inhaltliche "Evolution" deiner Reviews...eine sehr schöne "erzählerische" Idee, die Deine sowieso immer geniale Optik mit in sich vereint und somit deinen Reviews richtig schön Leben...und Gefühl... einhaucht...Echt Super gemacht, Respekt!

zum Film...

da werd ich wohl lieber das Buch lesen (die Leseprobe war toll!)...ich mochte "Gravity" schon nicht so richtig gerne..."Filmische" Spannung verspreche ich mir (wie auch bei Gravity) auch nicht wirklich...denn, wie wird der Film wohl ausgehen?...


Danke für den tollen Blog!
Kodijak
16.10.2015 um 23:27
#3
Vor kurzen ging ein Bild durchs Internet wo gesagt wurde, dass Hollywood enorm viel Geld dafür aufwendet MATT DAMON zu retten... (James Ryan, Interstellar, Der Marsianer)... da musst ich recht lachen!! :)

Ich selbst war vor kurzen auch wieder mal auf dem Mars, und zwar mit Don Cheadle, Gary Sinise und Connie Nielsen. War auch wieder mal ganz nett. Und auf so Weltraum-Abenteuer steh ich natürlich genauso!!! TOTAL!!

Dein Review weckt echt Freude drauf, bin schon richtig gespannt!
Ob ich mit Matt Damon gänzlich zurecht kommen werde weiß ich noch nicht, mal sehen. Die optischen Eindrücke sehen aber schonmal richtig toll aus, und das da wohl noch mehr kommt, erwart ich auch mal. Wenn nicht, steh ich auch auf ruhige Abenteuer. DANKE für die tollen Einblicke!!!
MoeMents
16.10.2015 um 14:45
#2
Hi Charly! Vielen Dank für den Blog! Der Film scheint die Qualitäten des Buches behalten zu haben. Freu mich schon drauf, den selbst zu sehen. An deinem Blog hat mir der Blitzlicht-mäßige Handlungsabriss ausgezeichnet gefallen. Eine tolle Idee! Ohne viel zu verraten, bekommt man doch einen Eindruck!

"Jetzt ist es aber genug mit dem Vorgeplänkel." *schmunzel*

Beste Grüße, Christian
BTTony
14.10.2015 um 10:38
von BTTony
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